Der Polizeisportverein Wien, kurz PSV, bietet den Beamten der Landespolizeidirektion Wien (LPD) und des Bundesministeriums für Inneres (BMI), aber auch anderen Sportbegeisterten seit 1918 eine Möglichkeit zur sportlichen Betätigung. Sein architektonisch sehr schön gestaltetes Zentrum liegt an der Alten Donau, Dampfschiffhaufen 2.Der Geschäftsführer des Vereines, Regierungsrat Franz Koci, ist selbst seit 1960 Mitglied des PSV und seit 25 Jahren dessen Leiter. In seine Zeit fallen unter anderem der Neubau der Sportanlage im Jahr 2000 mit den Anlagen des Polizeibades und der PSV-Lounge, auf die er sichtlich stolz ist. Die Anlage in Kaisermühlen, aber auch die verschiedenen kleineren Sporträume, etwa in der Marokkaner-Kaserne, werden regelmäßig nicht nur von den Schülern der Polizeischule zur Vorbereitung auf ihre Prüfungen, sondern derzeit auch von ungefähr 9000 Vereinsmitgliedern verwendet.Diese können beim PSV zwischen insgesamt 26 Sektionen wählen. Darunter finden sich klassische Sportarten wie Gewichtheben, Skisport, Jiu Jitsu und Schwimmen, aber auch eher außergewöhnliche Sektionen wie Krav Maga, Futsal und Kanu-Fahren. Der Name der japanischen Kampfsportart Jiu Jitsu klingt zwar auf den ersten Blick exotisch, tatsächlich ist Jiu Jitsu mit dem Gründungsjahr 1924 aber eine der ältesten noch bestehenden Sektionen. Dagegen mussten Fußball und Handball aufgegeben werden, da mit den bestehenden Anmeldungen keine Mannschaft aufgestellt werden konnte. Fußball-Fans können sich allerdings nach wie vor zur speziellen Hallen-Variante von Fußball, dem ursprünglich aus Portugal stammenden Futsal, anmelden. Die höchste Anzahl an Mitgliedern hat Golf, danach folgen der Wassersport, Kanu, Sportschießen und die Selbstverteidigungstechnik Krav Maga. Besonders Sportschießen hat bereits bei den jährlichen Polizei-Meisterschaften viele Gewinner hervorgebracht. Auf die Frage, ob noch Kurse für weitere Sportarten geplant sind, antwortet Koci, dass er Neugründungen grundsätzlich offen gegenübersteht. So wurde dieses Jahr die Sektion Triathlon eingeführt. Allerdings müssten sich auch zumindest ein Trainer und ein Funktionär dafür finden und besonders im Fall von Mannschaftssportarten müssten genügend Anmeldungen vorliegen.Darüber hinaus befinden sich im Zentrum des PSV Seminarräume, die angemietet werden können. Sie werden vor allem von der Landespolizeidirektion (LPD) Wien, dem BMI und der Stadt Wien, aber auch von privaten Firmen gerne für Vorträge verwendet. Das Thema des Vortrages muss dabei kein Sport-Thema sein.Wer Mitglied des PSV werden will und das 16. Lebensjahr bereits erreicht hat, muss nicht unbedingt ein Mitarbeiter der Wiener Polizei oder des Innenministeriums sein. Um aber den hohen Qualitätslevel der Kurse und Sportanlagen zu erhalten, müssen neue Mitglieder ohne polizeilichen Hintergrund von einem alteingesessenen Mitglied per Empfehlungsschreiben vorgeschlagen werden. Mit einer Mitgliedskarte oder einem Dienstausweis der Polizei oder des BMI kann anschließend die gesamte Sportanlage benützt werden. Eine Ausnahme bildet die Kantine, die privat gepachtet wurde und aus diesem Grund auch ohne Mitgliedsausweis besucht werden kann. Ein zusätzlicher Anreiz, sich für eine Mitgliedschaft zu entscheiden, ist für viele die Möglichkeit, über diesen Weg in den Profi-Sport einzusteigen. Viele Spitzensportler stammen ursprünglich aus den Jugend-Kadern der staatlichen Institutionen, so auch aus dem PSV Wien. Mit den Dienstverträgen der Polizei sichern sich viele professionelle Sportler ihre finanzielle Zukunft für den Fall ihres Ausscheidens aus dem Spitzensport aus gesundheitlichen oder Altersgründen ab. Berühmte Sportler, wie die ehemaligen Skirennläufer Fritz Strobl und Alexandra Meissnitzer, oder der Handbiker und Paralympics-Gewinner, Wolfgang Schattauer, die eigentlich ausgebildete Polizisten sind, sind zudem eine gute Werbung für die Polizei. Generell sind beim PSV aber der Team-Geist und die Förderung des Breitensports wichtiger als einzelne Spitzenleistungen. So betont Koci die herausragende Jugendarbeit, die die Trainer des PSV leisten. Jugendlichen würde mit dem Sport eine sinnvolle Beschäftigung und eine Perspektive gegeben und sie müssten außerdem lernen, einzustecken und auch einmal zu verlieren.Eine Möglichkeit, den PSV und sein Angebot kennenzulernen bieten die verschiedenen Veranstaltungen des Vereins, etwa bei den jährlich an einem Ort ausgetragenen Bundes-Meisterschaften und Meisterschaftsspielen. Diese finden im Herbst 2017 vom 12. – 14. September in Innsbruck statt. Wien war zuletzt 2007 Gastgeber. 2018 wird zudem der PSV sein hundertjähriges Bestehen mit einem besonderen Jubiläumsjahr feiern. So organisieren die einzelnen Sektionen aus diesem besonderen Anlass jeweils eigene Jubiläumsveranstaltungen, die auf der Homepage des PSV angekündigt werden. Gemeinsam gefeiert wird im Frühjahr bei einem Gala-Abend im Rathaus im Mai 2018. Abgesehen vom Jubiläum richtet jede Sektion jährlich für sich Meisterschaften und Meisterschaftsspiele aus.Weitere Informationen, wie etwa die Preise der verschiedenen Mitgliedschaften, finden Sie auf der Homepage des PSV Wien. Dort gibt es auch die Möglichkeit, die alle zwei Monate erscheinende Rundschau des PSV herunterzuladen.
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Wo die Profis trainieren
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