Wien 1920: In den frühen Morgenstunden des 11. Aprils 1920 konnte der Verwalter eines Forsthauses in der Lobau zwei Schüsse hören. Statt einer geglaubten Wilderei wurde jedoch ein Stadtschutzwachmann erschossen. Er war der Sohn eines Kommandanten und wurde nur 24 Jahre alt.Nach der Kriegsmarine wechselte der junge Mann zur Stadtschutzwache und versah seinen Dienst in der Lobau. Die schöne Landschaft in der Lobau war jedoch durch die Vorkriegsjahre geprägt. Verbrechen, Mord und Totschlag standen an der Tagesordnung.Am 11. April 1920 gegen vier in der Früh patrouillierte der junge Stadtschutzwachmann mit einem Kollegen durch die Lobau, um Ausschau nach Wilderen zu halten. Üblicherweise blieben die zwei Männer in der Streife zusammen, doch dieses Mal trennten sie sich. Der junge Wachmann stellte zwei verdächtige Männer, worauf einer davon auf ihn schoss. Als der Wachmann am nächsten Tag nicht zu seinem Dienst erschien, wurde er in den Morgenstunden Tod aufgefunden.Fast zwei Jahre blieb der Tod des Stadtschutzwachmannes ungeklärt. Bis zu jenem Tag im März 1922. Mitglieder einer Einbrecherbande feierten in einer netten Damenrunde in einer Weinhalle. Eine Frau aus der Runde wollte mit ihrem Mann nach Hause gehen. Der jedoch wollte sich mit einer anderen Dame amüsieren, sodass es zu einem Streit kam. Dabei rief die Frau, dass das Verbrechen in der Lobau nicht verborgen bleiben wird. Ein Kriminalbeamter erfuhr davon, sodass die Verbrecher im April 1922 verhaftet werden konnten. Die zwei Täter wurden zu schwerem Kerker verurteilt.Zum ewigen Gedenken an den Stadtschutzwachmann wurde ein Denkmal in der Lobau errichtet.Quelle: Edelbacher, Maximilian; Seyrl, Harald (2004): Tatort Wien, Band 1: Die Zeit von 1900 – 1924 Edition Seyrl, Wien – ScharnsteinSabitzer Werner (2014): Polizistenmord in der Lobau, Öffentliche Sicherheit 9-10/14, Bundesministerium für Inneres, Wien
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