Tag der vermissten Kinder
Der 25. Mai ist Tag der vermissten Kinder. Anlässlich dieses Tages veröffentlichte das Bundeskriminalamt Informationen rund um die Arbeit des ‚Kompetenzzentrums für Abgängige Personen‘, welches im Jahr 2013 eingerichtet wurde. Das Präventionsprojekt, welches bereits im Jahr 2016 startete, soll die Zahl der abgängigen Minderjährigen aus Betreuungseinrichtungen stark reduzieren.Im Jahr 2018 wurden in ganz Österreich mehr als 11.000 Vermisstenanzeigen erstattet, das sind rund 30 Anzeigen pro Tag. Davon bleiben auf lange Sicht etwa zehn Fälle pro Jahr ungelöst. Mit Stichtag 1. Mai 2019 waren 487 Erwachsene und 546 Minderjährige als vermisst gemeldet. Die Anzahl der Minderjährigen im Alter von 14 bis 18 Jahre liegt bei 413 vermissten Jugendlichen. Unter 14 Jahren liegt die Zahl bei 133 unmündigen Vermissten.Die Großzahl der vermissten Minderjährigen, welche sich unerlaubt aus Betreuungseinrichtungen entfernen, macht drei Viertel aller in Österreich als vermisst Gemeldeten aus. Eine Vielzahl taucht nach wenigen Tagen wieder auf oder kann aufgefunden werden.Das Projekt „Heimvorteil“ soll die Abgängigkeitsanzeigen in den betroffenen Polizeiinspektionen deutlich senken und die Kommunikation zwischen den Sozialeinrichtungen und den örtlich zuständigen Polizeidienststellen verbessern. Des Weiteren steht ein wirksamer Schutz der Minderjährigen vor Kriminalität im Fokus des Projektes.Das Pilotprojekt wurde im Jahr 2017, in insgesamt fünf stark belasteten Polizeiinspektionen durchgeführt.Nach erfolgreichem Abschluss des Pilotprojekts wurden im Laufe des Jahres 2018 all jene Maßnahmen eingeleitet, um diese Präventionsmaßnahme in Betreuungseinrichtungen für Minderjährige schnellstmöglich in den Regelbetrieb zu übernehmen.Seit 2019 werden durch die Kriminalprävention des Bundeskriminalamts und „Gemeinsam.Sicher in Österreich“ etwa 120 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte geschult. Im Anschluss daran soll schnellstmöglich die fortlaufende Betreuung der Minderjährigen in den Einrichtungen beginnen.Durch regelmäßige Auswertungen werden erforderliche Lenkungsmaßnahmen, wie zum Beispiel die Setzung von örtlichen Schwerpunkten eingeleitet und gemeinsam, teils mit externen Institutionen und Partnern, Lösungen erarbeitet werden.Das Kompetenzzentrum für Grundsatzangelegenheiten ist für das Vermisstenwesens zuständig, mit dem Ziel, die österreichischen Sicherheitsdienststellen und in vielen Fällen auch die Angehörigen von vermissten Personen optimal zu servicieren und zu unterstützen. Zusätzliches Thema ist Demenz und dadurch verursachte Abgängigkeiten.