Sicherheitswachebeamtinnen im Jahr 1965

50 Jahre ist es her, dass bei der Wiener Sicherheitswache ein Pilotprojekt zur „Aufnahme von Frauen“ gestartet wurde. Der Grundausbildungslehrgang für Frauen begann am 01. Oktober 1965 und fand in der Marokkaner Kaserne statt. 54 Bewerberinnen durften für die nächsten zwei Jahre die Schulbank drücken.Die Absolventinnen genossen dieselbe Ausbildung wie ihre Kollegen und erhielten auch das gleiche Grundgehalt. Jedoch war der Start in die Berufswelt für die neuen Polizistinnen nicht einfach. Anstatt mit ihren Kollegen auf Streife zu gehen, wurden die Sicherheitswachebeamtinnen zur Überwachung des „ruhenden Verkehrs“ eingesetzt und standen als Reserve für den Verkehrsdienst zur Verfügung. Das Tätigkeitsfeld bezog sich auf den Bereich der Sicherheitswache der Inneren Stadt. Ebenso hatten sie die verbliebene Zeit im Einsatzwachzimmer zu verbringen, sofern sie nicht für die Abteilungsschule herangezogen wurden.Die Auswahl der Uniformteile für die Polizistinnen zeigte sich als Herausforderung, wobei fünf Garnituren von einer Jury im Zuge einer Modenschau auserkoren wurden. Die Beamtinnen erhielten als Ausstattung normale Dienst- und Verkehrsuniformen, eine Garnitur für Einsätze bei Regen sowie Uniformen für die Winter-und Sommertage.Nach einigen Jahren heirateten viele Polizistinnen und schieden aus dem Dienst aus. Andere wechselten in den Innendienst. Bis zum Pensionsalter verlieben nur wenige im Polizeidienst.Als Dank und Anerkennung für das tolle Engagement dieser Frauen wurde am 01. Oktober 2015 das 50-jährige Jubiläum in den Räumlichkeiten der Landespolizeidirektion Wien gefeiert. Die Landespolizeivizepräsidentin Dr. Michaela Kardeis nahm die Gäste herzlichst in Empfang und sprach einige Dankesworte. In einer angenehmen Gesprächsrunde fand ein reger Informationsaustausch unter den anwesenden aktiven Mitarbeiterinnen und den Ehrengästen statt.

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