Kollege mit außergewöhnlicher Berufung
Revierinspektor Julian Weinberger versieht doppelten Dienst. Zum einen ist er Exekutivbeamter in der Polizeiinspektion Preindlgasse. Zum anderen ist er seit 2015 Schiedsrichter in der österreichischen Fußball-Bundesliga. Anfang Jänner 2018 wurde ihm das FIFA-Abzeichen überreicht, die höchste Auszeichnung für die Unparteiischen.Revierinspektor Weinberger ist damit einer von sieben österreichischen Schiedsrichtern, die auch internationale Spiele leiten dürfen. Als Schiedsrichter-Assistent konnte er bereits erste internationale Erfahrungen in Italien, der Türkei und der Schweiz machen. Seine Karriere im Fußball begann mit einem Schiedsrichter-Kurs mit 15 Jahren. Es folgten Engagements als Schiedsrichter für Regionalligaspiele und seit 2015 auch für Bundesligaspiele.Trotz dieser Erfolge ist Revierinspektor Weinberger mit Leib und Seele Polizist geblieben. Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich und die Zusammenarbeit im Team mit den Kollegen sehr wertvoll und von gegenseitiger Unterstützung geprägt. Seinen Dienst begann der Revierinspektor nach einer zweijährigen Ausbildung in der Marokkaner Kaserne im Juli 2009 in der Polizeiinspektion Preindlgasse, in der er ihn bis heute versieht.Angesprochen auf die jüngsten Vorfälle von Gewalt durch Fußballfans, meint Revierinspektor Weinberger, dass die Gewaltbereitschaft seiner Meinung nach zwar nicht angestiegen ist, aber dennoch ein gewisser Konkurrenzkampf innerhalb der aktiven Fanszenen in Österreich herrscht. Es ist zwar verständlich, dass man seinen Verein unterstützen möchte, aber trotzdem muss es klare Grenzen geben. Revierinspektor Weinberger musste selbst schon mehrmals rote Karten an Spieler verteilen, hat aber glücklicherweise noch nie ein „Geisterspiel“, also ein Spiel unter Ausschluss von Publikum, pfeifen müssen. Zudem kennt er brenzlige Situationen beim Fußball aus drei unterschiedlichen Perspektiven, der des Unparteiischen, des Polizisten, der das Match überwacht und des Zusehers.Eine spielentscheidende Fehlentscheidung ist eines der Dinge, die auch einen Schiedsrichter nach einem Spiel für längere Zeit beschäftigen. Um solche Fehler zukünftig vielleicht zu verhindern oder zumindest reduzieren zu können befürwortet Weinberger jede mögliche technische Unterstützung für die Schiedsrichter wie den sogenannten „Videobeweis“, der in Deutschland bereits eingeführt wurde.Selbst spielt Revierinspektor Weinberger nur noch hobbymäßig Fußball. Um die körperlichen Anforderungen für einen Schiedsrichter im Profifußball erbringen zu können ist vor allem ein regelmäßiges Training erforderlich. Dieses findet mehrmals wöchentlich gemeinsam mit seinen Schiedsrichterkollegen statt. Zusätzlich gehören Ausdauerläufe und Einheiten in der Kraftkammer ebenfalls zum wöchentlichen Programm des Polizisten.Wir wünschen Revierinspektor Weinberger weiterhin viel Erfolg bei seiner beruflichen und sportlichen Laufbahn.