Hintergrundgespräch Taschendiebstahl
Am 13. August 2018 fand in der Landespolizeidirektion Wien ein Hintergrundgespräch zum Thema Taschendiebstahl mit der ARGE (Arbeitsgemeinschaft) Taschendiebstahl des Landeskriminalamtes Wien statt.Gruppenführer Chefinspektor Norbert KAPPEL berichtete gemeinsam mit seinen Kollegen Bezirksinspektor Herwig GRÜNDL und Bezirksinspektor Bernhard POGOTZ über ihre tägliche Arbeit gegen die Taschendiebe und der damit verbundenen Bekämpfung der organisierten Kriminalität.“Taschendiebstahl kann jeden von uns treffen. Die Täter nutzen gekonnt unsere Unaufmerksamkeiten aus“, betonte KAPPEL und sprach damit diebstahlsanfällige Orte und Situationen wie beispielsweise öffentliche Verkehrsmittel oder Touristenhotspots an, bei denen viele Menschen zusammenkommen. Geübte Taschendiebinnen und -diebe können dabei durch unauffälligen Körperkontakt und Fingerfertigkeit unaufmerksamen Personen Geldbörsen, Handys oder sonstige Wertgegenstände aus der Bekleidung oder aus den mitgeführten Behältnissen, wie Taschen oder Rucksäcken stehlen.Die meisten Täter arbeiten in Gruppen. Die einzelnen Handelnden sind nicht nur top ausgebildet, sondern auch international tätig. Länderübergreifende Tagungen, bei denen das Landeskriminalamt mit Kriminalabteilungen anderer Staaten regelmäßig Erfahrungen, Informationen und Erkenntnisse austauscht, heben die Aufklärungsquote bedeutend, so Chefinspektor KAPPEL.Im Gespräch wurden zudem diverse Begehungsformen erörtert, wie beispielsweise der Bedrängnisdiebstahl, bei dem oftmals betrunkene oder durch Suchtmittel schwer beeinträchtigte Personen, spät nachts oder auch früh morgens, meist in den öffentlichen Verkehrsmitteln bestohlen werden. Aufgrund der Wehrlosigkeit der Opfer, haben die agierenden Täter dabei „leichtes Spiel“.Eine besonders hinterlistige Form des Taschendiebstahles ist der sogenannte Bankanschlussdiebstahl. Bei diesem beobachten die Täter meist ältere Opfer in Bankfilialen und verfolgen diese nach größeren Geldbehebungen teilweise sogar bis nach Hause. Beim nächsten Einkauf oder im Stiegenhaus lenken die Kriminellen schließlich ihre Opfer ab und stehlen das gerade erst behobene Bargeld.Die ARGE Taschendiebstahl existiert seit dem Jahr 2009 und wurde ursprünglich mit sieben Kolleginnen und Kollegen ins Leben gerufen. Zurzeit besteht die Gruppe aus neun Kriminalbeamtinnen und –beamten, welche die Deliktszahlen seit 2009 um die Hälfte sinken und die Aufklärungsquote auf 7 % steigern konnten. Dabei ist die Videoüberwachung eine der größten Waffen der ermittelten Bediensteten.Empfehlung der Kriminalprävention:• Tragen Sie niemals viel Bargeld bei sich.• Verteilen Sie Ihre Wertsachen auf mehrere Taschen.• Bewahren Sie Geldbörse in vorderen Hosen- oder Innentaschen auf.• Tragen Sie Ihre Handtasche, Fotoapparat usw. an der Körpervorderseite. Seien Sie vorsichtig bei Handtaschen mit Magnetverschlüssen.• Seien Sie im Gedränge besonders vorsichtig, besonders dann, wenn sich jemand dicht an Sie drängt.Die „gefährlichsten“ Plätze sind:• Massenansammlungen bei oder nach Großveranstaltungen• Märkte (Jahrmarkt, Weihnachtsmarkt, Punschstand usw.)• Einkaufstage (speziell vor Weihnachten)• Fußgängerzonen• Rolltreppen• U-Bahnen und andere öffentliche Verkehrsmittel, besonders beim Ein- und Aussteigen