Wien 1922: Ein aufsehenerregender Kriminalfall schockte die Wiener Bevölkerung der damaligen Zeit. In einem Kornfeld in Wien Simmering wurde ein verwester Körper gefunden. Beine und Kopf fehlten.Es war ein heißer Sommertag am 17. Juli 1922. Die Sonne brannte auf die Feldarbeiter herunter, die gerade das Korn schnitten. Plötzlich stieß einem Arbeiter ein unangenehmer Geruch in die Nase. Vor ihm lag ein in Papier umwickeltes Paket. Als der Schnitter das Paket öffnete, stieß er erschrocken zurück. Ein männlicher Rumpf ohne Beine und Kopf kam zum Vorschein.Bei einer gerichtsmedizinischen Untersuchung stellte der Arzt fest, dass der Oberschenkel des Ermordeten gebrochen und schlecht ausgeheilt war. Die Wiener Bevölkerung wurde aufgefordert, abgängige Personen mit solchen Merkmalen bekannt zu geben. Einige Tage später meldeten sich Mieter eines Wohnhauses in Wien Simmering. Seit längerer Zeit war ein Nachbar nicht mehr gesehen worden, dessen Frau sich merkwürdig verhielt. Obwohl sich die Gattin des Vermissten in einem verwahrlosten Zustand befand, putzte sie verdächtigerweise ständig die Wohnung und den Teppich.Die Kriminalbeamten fanden Beweisspuren in der Wohnung der Verdächtigen. Die Frau hatte ihren Mann in der Wohnung zerstückelt, den Kopf im Ofen verbrannt, Rumpf und Beine im Kornfeld versteckt.Ein Psychiater stellte bei der Täterin eine stark entwickelte Paranoia fest, sodass sie in ein Irrenhaus kam.Quelle: Edelbacher, Maximilian; Seyrl, Harald (2004): Tatort Wien, Band 1: Die Zeit von 1900 – 1924 Edition Seyrl, Wien – Scharnstein
admin
in Wien