Frauenmorde

Sandra und Dominik waren glücklich zusammen, bis Dominik seinen Job verlor. Er begann zu trinken und wurde aggressiv. Eines Tages wollte Dominik ein Bier trinken, aber der Kühlschrank war leer. Zwischen zwei Jobs hin und hergerissen, hatte Sandra vergessen einkaufen zu gehen. Als Sandra nach Hause kam, schrie Dominik seine Frau an, dass er sie umbringen wird, wenn sie das nächste Mal wieder auf sein Bier vergisst. Weinend verließ Sandra die Wohnung und machte sich auf den Weg zur Polizei.Sandra und Dominik existieren nicht. Die Geschichte ist frei erfunden. Aber so wie es Sandra ergangen ist, geht es auch anderen Frauen, die sogar mehr Gewalt verspürt haben, wie der Screeningbericht des Bundeskriminalamts Wien zeigt.Screening Gruppe – Schwerpunkt FrauenmordeIm Jahr 2019 wurde im Bundeskriminalamt Wien eine Screening-Gruppe eingerichtet. Fachexpertise aus den Bereichen Polizei, Kriminalpsychologie und dem Institut für Strafrecht und Kriminologie der Universität Wien flossen in die Studie ein, die aufgrund gehäufter Frauenmorde erstellt wurde. Analysiert wurden versuchte und vollendete Morddelikte im Zeitraum 01.01.2018 bis 25.01.2019. Die Beobachtung war gezielt auf weibliche Opfer gelegt, die sich mit den Tätern in einer Beziehung mit gemeinsamen Haushalt befunden haben.StatistikIn den letzten zehn Jahren ist der Anstieg bei vollendeten und auch bei Mordversuchen deutlich sichtbar. Waren es 21 Mordfälle im Jahr 2009, hat sich die Zahl im Jahr 2018 auf 42 Fälle verdoppelt. 2009 gab es 30 weibliche Opfer von Mordversuchen, wobei die Anzahl im Jahr 2014 auf 23 Fälle zurückging. Im Jahr 2018 war jedoch ein deutlicher Anstieg mit 55 Opfern erkennbar (Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik).Bei den versuchten und vollendeten Morddelikten wurden in dem Beobachtungszeitraum 194 Tatmitteln eingesetzt, wobei die Schnitt- oder Stichwaffe am Häufigsten verwendet wurde. Gründe für die Taten steht Arbeitslosigkeit an erster Stelle, gefolgt von Trennung durch das Opfer.Hilfe holenWurden Sie Opfer von Gewalttaten? Scheuen Sie sich nicht davor die Polizei 133 zu rufen. Es wird Ihnen geholfen!Erfahren Sie mehr über die Studie „Frauenmorde“ des Bundeskriminalamtes in Zusammenarbeit mit der Universität Wien.

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