Die Geliebte

Wien 1923: Im Februar 1923 heiratete der Tischler seine Lebensgefährtin. Das junge Paar lebte glücklich zusammen. Bis zu jenem Tag, als sich der Mann in eine andere Frau verliebte.Das Ehepaar lebte bereits vier Jahre lang eine glückliche Ehe, als der Ehemann eine Köchin kennen und lieben lernte. Seine Frau hingegen war blind vor Liebe und ließ die Affäre zu. Denn eine Scheidung wollte sie nicht akzeptieren. Der Ehemann verachtete seine Frau, schlug sie und ließ sie unter dem Ehebett schlafen, wenn seine Geliebte bei ihm war.Als die Geliebte jedoch darauf bestand, dass sich der Mann von seiner Frau scheiden lässt, beschloss er kaltherzig seine Gattin zu ermorden. Der erste Versuch missglückte, da seine Frau Verdacht schöpfte. Um jegliche Zweifel von sich zu wenden, schenkte er seiner Frau am 01. Dezember 1923 ein hübsches Kostüm und lud sie in ein Gasthaus ein. Dort erzählte er ihr, dass er sich von seiner Geliebten trennen werde. Die arme Frau, blind vor Liebe, glaubte ihrem Noch-Ehemann. Nach einigen Gläschen Schnaps schlängelte das Paar entlang der Donau. Die Frau schmiegte sich an ihrem Mann und wogte sich im Glück. Plötzlich täuschte der Mann Unwohlsein vor. Als seine Gattin ihm helfen wollte, stieß er sie in die eiskalte Donau, in der sie ertrank.Seiner Geliebten erzählte er jedoch, dass er sich von seiner Frau getrennt hätte. Nach einigen Tagen wurden Gerüchte über das Verschwinden seiner Frau größer. Um ein Alibi zu haben, erstattete der Tischler eine Vermisstenanzeige bei der Polizei. Dennoch viel der Tatverdacht auf ihn und er wurde festgenommen. Wegen fehlenden Beweisen musste er nach wenigen Tagen frei gelassen werden.Ein Monat später fiel erneut der Verdacht auf ihn und er wurde erneut festgenommen. In Untersuchungshaft gestand er den Mord an seiner Frau. Ein paar Wochen später, wurde die Leiche aus dem Donaukanal geborgen. Der Tischler wurde zu 16 Jahren schweren Kerker verurteilt.Quelle: Edelbacher, Maximilian; Seyrl, Harald (2004): Tatort Wien, Band 1: Die Zeit von 1900 – 1924 Edition Seyrl, Wien – Scharnstein

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