Wien 1920: Die Hilflosigkeit eines alten Mannes in Wien Meidling wurde schamlos von einer Familie ausgenutzt. Die Gutmütigkeit des alten Hausbesorgers führte zu seinem Tod.Ein Hausbesorger war für ein Wohnhaus in der Steinhagegasse in Meidling verantwortlich. Mit den Jahren wurde er alt, ergraute und war fast blind. Eines Tages kam eine Passantin des Weges und bot ihm als Wirtschafterin Hilfe an. Nach einigen Tagen zog ein Mann in die Wohnung des Hausbesorgers, der als Bruder der Wirtschafterin vorgestellt wurde. In Wirklichkeit war es der Geliebte der hinterhältigen Frau. Mit der Zeit kamen noch die Frau des Mannes und ein Neffe zur Wohngemeinschaft dazu. Der angebliche Bruder übernahm die Herrschaft über die ungewöhnliche Wohnsituation, sodass der Hausbesorger nichts mehr zu sagen hatte.Die Familie lebte von den wenigen Ersparnissen des Hausbesorgers. Als das Geld zur Neige ging, erfuhren sie über weitere Sparguthaben, das der alte Mann über einen amerikanischen Verwandten verfügte. Unbedingt wollte die Familie das Vermögen haben und schmiedeten den Plan, den Hausbesorger zu ermorden.In den Frühstückskaffee des Hausbesorgers wurde Zyankali gemischt. Qualvoll starb der alte Mann am 09. Dezember 1920 in seiner Wohnung. Doch der gewaltsame Tod sollte nicht unentdeckt bleiben.Zwei Jahre später untersuchten Polizeikräfte einen Einbruchsdiebstahl bei dem das Oberhaupt der Familie als Hauptverdächtiger galt. Inzwischen war ein weiterer Untermieter unter mysteriösen Umständen verstorben. Aus der Nachbarschaft erhielten die Polizeikräfte auch Informationen über den Tod des Hausbesorgers. Nun kam die ganze Wahrheit ans Licht und der Täter wurde zu lebenslangem Kerker verurteilt.Quelle: Edelbacher, Maximilian; Seyrl, Harald (2004): Tatort Wien, Band 1: Die Zeit von 1900 – 1924 Edition Seyrl, Wien – Scharnstein
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