Sachverhalt: Im Februar 2018 nahm eine zentrale Raubgruppe des LKA Wien nach einem schweren Raub mittels Faustfeuerwaffe auf ein Wettlokal die Ermittlungen gegen unbekannte Täterschaft auf. Der Täter hatte bei dem Vorfall Bargeld im niedrigen vierstelligen Bereich geraubt und konnte unerkannt flüchten. Verletzte gab es damals keine. Tatkleidung und Tatwaffe wurden zwar im Nahbereich des Tatortes aufgefunden und untersucht, die Ausforschung des Unbekannten war aber trotzdem nicht möglich. Am 22.11.2019 langte jedoch die Mitteilung über einen DNA-Treffer ein, weshalb die Ermittlungen wieder aufgenommen wurden. Der automatische Abgleich in der nationalen Datenbank ergab eine Übereinstimmung mit zwei Spurenabrieben, die auf der aufgefundenen Tatwaffe gesichert worden waren. Diese DNA gehörte zu einem Mann (19), der sich zum Zeitpunkt des Trefferfalles aufgrund eines anderen Vorfalls in der JA-Josefstadt in U-Haft befand.Im Zuge einer Vernehmung konnte der 19-Jährige glaubhaft schildern, dass er nicht jener Täter ist, der am 23.02.2018 das Wettlokal überfallen hatte. Der 19-Jährige gab an, dass er eine Gaspistole im Winter 2017 auf 2018 einem Unbekannten überlassen hatte. Zum Treffen und zur Übergabe der Waffe an diesen unbekannten Mann alias „Der Albaner“ kam es über einen Mittelsmann.Da für die Kriminalbeamten diese Schilderung glaubhaft erschien, wurden dahingehend die Ermittlungen intensiviert. Es wurde in Folge dieser Mittelsmann (20) namentlich ausgeforscht und am 13.01.2020 als Zeuge vernommen. Aufgrund seiner Angaben konnten die Ermittler in weiterer Folge diesen zunächst unbekannten „Albaner“ als einen 24-jährigen Beschuldigten (Stbg: Österreich) ausforschen.Der 24-Jährige wurde am Montag an seiner Wohnadresse in Wien-Ottakring angetroffen. Im Zuge der Beschuldigtenvernehmung gestand der Mann schließlich ein, den Raubüberfall auf das Wettlokal am 23.02.2018, um 22:02 Uhr, verübt zu haben. Die Tatwaffe – eine Gaspistole – hätte er tatsächlich von dem 19-Jährigen um 20 bis 30 Euro gekauft. Ein Magazin und Patronen gab es dazu aber nicht.Zum Tatmotiv befragt gab der Beschuldigte an, spielsüchtig gewesen zu sein. Überdies war und ist er laut eigenen Angaben cannabisabhängig. Um Spielschulden und den Suchtgiftkonsum zu finanzieren, hatte er sich von einem „Fremden“ einen größeren Geldbetrag geliehen, den er allerdings nicht zurückzahlen konnte. Folglich soll er von Geldeintreibern alias „Die Tschetschenen“ derart unter Druck gesetzt und bedroht worden sein, dass der Beschuldigte den Entschluss fasste, das Wettlokal zu überfallen.Nach der Vernehmung wurde der Beschuldigte auf Grund einer Festnahmeanordnung vorläufig festgenommen und in eine Justizanstalt eingeliefert. Weitere Ermittlungen bzgl. der behaupteten Nötigungshandlungen sind im Gange.
Ort: 12., Bereich Bahnhof Meidling
Zeit: 23.02.2018, 22:00 Uhr