Bündnis gegen Gewalt
Im Jahr 2010 wurde das Projekt „MedPol“ vom Bundesministerium für Inneres mit dem Kuratorium Sicheres Österreich gegründet. Unter der Leitung des Bundeskriminalamts wurde in Kooperation mit der Ärztekammer und einem Expertenteam aus den Bereichen Opferschutz, Jugendwohlfahrt und Staatsanwaltschaft das Projekt erarbeitet. Neben der Vernetzung aller beteiligten Institutionen ist die Weitergabe von Fachwissen, Gewalterkennung und -vorbeugung ein wichtiges Ziel des Projektes.Aus- und WeiterbildungAnzeichen von häuslicher Gewalt können sowohl physisch als auch psychisch entstehen. In Gesundheitsberufe wurde diese Thematik in das Schulungskonzept verankert, um das Personal zu sensibilisieren und rasch handeln zu können. Als Opfer sind jedoch nicht nur Frauen und Kinder betroffen, sondern auch ältere Menschen oder Menschen mit Beeinträchtigung. Diese Personen können während der Pflege Opfer von gewalttätigen Handlungen werden, die bis zur Vernachlässigung führen. Um den entgegenzuwirken, wurden medizinische Dokumentationen von Verletzungen mit Verdacht auf Fremdverschulden einheitlich festgesetzt.GewaltschutzregisterGewalt gegen Kinder war ein weiterer Schwerpunkt bei dem Projekt „MedPol“. Erziehungsberechtige versuchen Kindesmisshandlungen zu vertuschen, indem sie die Verletzungen in unterschiedlichen Ambulanzen behandeln lassen. Um das sogenannten „Spitaltourismus“ einzudämmen, wurde ein Gewaltschutzregister eingeführt. In dem Register werden Verletzungen dokumentiert, die Klarheit darüber geben, ob ein Verbrechen vorliegt oder nicht.Gewaltfrei lebenOpfer von häuslicher Gewalt werden von der Polizei und auch von anderen Fachleuten präventiv beraten. Aber nicht nur die Opfer werden sensibilisiert, sondern auch die Täter, die dazu motiviert werden, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine gute Vorbildwirkung der Eltern hilft Kindern dabei, in einer gewaltfreien Umgebung aufzuwachsen. Dadurch lernen Kinder, wie Probleme ohne Gewaltanwendung gelöst werden können.