Aus aktuellem Anlass möchte die Landespolizeidirektion Wien Unternehmen vor einer neuen Welle von betrügerischen Handlungen via Internet warnen. Hierbei nutzen Täter unter anderem auf perfide Weise die spezielle Situation von Mitarbeitern in Zeiten des Home Office.Hierbei handelt es sich um den sogenannten Business E-Mail Compromise, also eine in betrügerischer Absicht angebahnte, vermeintlich geschäftliche Kommunikation per E-mail. Das Vorgehen der Täter ist im Grunde genommen nicht neu und auch aus anderen Betrugsformen, wie etwa dem CEO-Trick, in ähnlicher Weise bekannt. Während des Home Office ist sie mitunter für Opfer dennoch schwerer als Betrug zu erkennen, denn zum einen sind die Möglichkeiten zur Nachfrage eingeschränkt und der Austausch mit Kollegen und Partnern nicht einwandfrei möglich wie unter normalen Umständen. Zum anderen gehen die Täter meist äußerst professionell und trickreich vor.Die typische Vorgehensweise der Täter sieht folgendermaßen aus: Sie informieren sich über die Partner der betroffenen Firma und erstellen einen neuen Mail-Account mit einer täuschend echt aussehenden Mail-Adresse eines der Partner. Anschließend verschicken sie von dieser Adresse aus eine Information über geänderte Bankdaten an den für Abrechnungen zuständigen Mitarbeiter des Unternehmens, verbunden mit einer Zahlungsaufforderung für vermeintlich erbrachte Leistungen. Wird der Betrug weder durch den Mitarbeiter, einen Vorgesetzten oder die Bank rechtzeitig erkannt und die Überweisung geleistet, ist das Geld, bei dem es sich schlimmstenfalls um einen fünfstelligen Betrag handeln kann, unwiederbringlich verloren.Um Unternehmen, welche in Zeiten von Corona ohnehin meist schon mit wirtschaftlichen Herausforderungen zu kämpfen haben, vor einem derartigen finanziellen Schaden zu warnen, möchten wir Ihnen im Folgenden einige Präventionstipps gegen diese Form des Betrugs präsentieren:• Die von den Tätern verwendeten Mail-Adressen weisen häufig geringe, aber entscheidende Unterschiede zum Original auf, etwa eine etwas andere Schreibweise des Firmennamens oder der sonst üblichen Endung. Achten Sie aus diesem Grund genau auf die bei solchen Aufforderungen verwendete Mail-Adresse.• Wie so oft im Leben gilt auch hier: Kommunikation ist das Maß aller Dinge! Informieren Sie als für die Finanzen zuständiger Mitarbeiter am besten Vorgesetzte und Kollegen, am besten indem Sie das Mail mit der Zahlungsaufforderung und den neuen Kontodaten weiterleiten. Da die Mail-Adresse, wie oben beschrieben in Details anders lauten kann, aber auch die Mail-Texte häufig fehlerhaft geschrieben sind, kann das Vier-Augen-Prinzip auch hier helfen, Fehler zu vermeiden.• Achten Sie auf die Anrede sowie die Rechtschreibung in den Mails. Ein häufiger Wechsel zwischen „Sie“ und „Du“ und ungewöhnlich viele Rechtschreibfehler können ein Zeichen dafür sein, dass etwas nicht stimmt.• Versuchen Sie, Ihren sonst üblichen Ansprechpartner aus dem Partnerunternehmen zu erreichen und nach dem Anschreiben zu fragen. • Wenn Sie bereits Opfer eines derartigen Betruges wurden, kontaktieren Sie schnellstmöglich Ihre überweisende Bank, um das Geld zurück zu fordern und erstatten Sie Anzeige auf der nächstgelegenen Polizeiinspektion.Wir wünschen Ihnen und Ihren Mitarbeitern und Kollegen trotz aller Umstände noch eine gute Zeit und einen guten Start in die Sommersaison!
admin
in InformationWien
Betrugshandlungen gegen Unternehmen
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