Sachverhalt: Gestern kam es während einer kurdischen Versammlung zu Störaktionen türkischer Passanten. Polizeikräfte konnten das entstehen weiterer Tumulte unterbinden. Einige Personen der türkischen Gruppierung wurden aufgrund ihres Verhaltens angezeigt (Anstandsverletzung, aggressives Verhalten, Symbole-Gesetz). Intervenierende Polizeibeamte berichten von einer aufgeheizten und aggressiven Stimmung. Die beiden Menschenmengen lösten sich danach zunächst auf. Etwas später, gegen 19:30 Uhr, gerieten Angehörige beider genannter Ethnien am Wielandplatz erneut in eine tumultartige Auseinandersetzung. Kurdische Teilnehmer flüchteten daraufhin in ein nahegelegenes Vereinslokal, davor formierten sich einige dutzend türkischstämmige Personen. Um eine Eskalation der erneut aggressiven Stimmung zu unterbinden, erfolgte eine Polizeiintervention, bei der beide Gruppierungen auf Abstand gehalten wurden. Erneute Verwaltungsübertretungen in den Rängen der türkischen Gruppe (Symbole-Gesetz) wurden soweit wie möglich geahndet. Als eine kleinere türkische Gruppe versuchte, in das Vereinslokal zu gelangen, kam es zu einer verwaltungsrechtlichen Festnahme. Es erfolgte auch Festnahme aufgrund einer Drohung mit Messer, die beim vorangegangenen Raufhandel vorgefallen war. Hierbei handelt es sich um einen Beschuldigten aus der kurdischen Gruppierung. Da die türkische Gruppe zu diesem Zeitpunkt bereits auf mehrere hundert Personen angewachsen war und eine gewaltsame Eskalation drohte, wurden verschiedene Polizeieinheiten aus dem gesamten Stadtgebiet in Favoriten zusammengezogen (Bereitschaftseinheit, Einsatzeinheit, verschiedene Verkehrsplanquadrate von Bezirkskräften und Landesverkehrsabteilung etc.). Es folgte eine Totalsperre des betroffenen Bereichs für sämtlichen Verkehr. Beide Gruppierungen wurden in Folge räumlich voneinander getrennt, um die aggressive Atmosphäre zu deeskalieren. Die zwei Personenverbände lösten sich durch diese Trennung langsam auf. Der Polizeieinsatz wurde um ca. Mitternacht beendet. Nun folgt die kriminal- und staatspolizeiliche Aufarbeitung des Vorfalls seitens der LPD Wien. Es gibt die Behauptung einer versuchten Körperverletzung, die im Zuge des Raufhandels entstanden sein solll. Eine tatsächliche „Massenschlägerei“, wie vereinzelt medial kolportiert, konnte aber durch die Polizeiintervention verhindert werden.
Ort: 10., Keplerplatz
Zeit: 24.06.2020, 17:50 Uhr