Serie schwerer Motorrad- und Mopedunfälle am Fronleichnamswochenende
Serie schwerer Motorrad- und Mopedunfälle am Fronleichnamswochenende Presseaussendung der Polizei TirolSerie schwerer Motorrad- und Mopedunfälle am FronleichnamswochenendeSerie schwerer Motorradunfälle am Fronleichnamswochenende Informationen und Tipps der POLIZEIObwohl die Witterung bisher nur wenige klassische „Motorradtage“ ermöglichte, hat speziell das vergangene verlängerte Wochenende im Bundesland Tirol zu einer ganzen Reihe zum Teil sehr schwerer Motorrad- und auch Mopedunfälle geführt. Zahlreiche Biker aus dem In- und Ausland frequentierten von Donnerstag bis Sonntag das Tiroler Straßennetz.Am Samstag kam auf der Hahntennjochstraße in Imst ein 23 Jahre alter Motorradfahrer aus Deutschland ums Leben. Insgesamt ereigneten sich 16 Motorradunfälle und 1 Mopedunfall (Reutte: 4; Imst: 3; Innsbruck-Land: 2; Landeck: 2; Kufstein: 2; Schwaz: 1; Lienz: 1; Kitzbühel: 1; Innsbruck: 1)Bei den verunglückten Motorradfahrern handelte es sich zum überwiegenden Teil um Personen aus Deutschland und Tirol. Die Lenker waren zwischen 18 und 50 Jahre alt.Als Hauptunfallursachen waren gefährliches Überholen, Unachtsamkeit, nicht angepasste Geschwindigkeit und verschiedene Fahrfehler festzustellen. Schwere Unfälle sind aber auch die Folge von Situationen, bei denen Motorrad- oder Mopedlenker von anderen Verkehrsteil-nehmern übersehen wurdenPro Jahr werden in Tirol etwa 500 Personen bei Motorrad- und ebenso viele Personen bei Mopedunfällen verletzt. Pro Jahr erleiden zwischen 10 und 15 Motorrad-/Mopedlenker sogar tödliche Verletzungen.Im letzten Jahr lag die Zahl der tödlich verunglückten Motorrad-/Mopedfahrer bei 11. Im heurigen Jahr wurden bereits 4 Motorradlenker bei Unfällen tödlich verletzt (3 Lenker aus Deutschland im Alter von 19, 23 und 35 Jahren sowie ein Österreicher im Alter von 73 Jahren).Überwachungsmaßnahmen:Seitens der Polizei wurde bereits in den vergangenen Tagen mit verstärkten Überwachungs-maßnahmen auf den Hauptmotorradrouten begonnen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die unfallreichsten Strecken gerichtet (Ötztalstraße, Timmelsjoch, Hahntennjoch, Holzleitensattel, Tannheimer- und Lechtalstraße, Gerlos- und Zillertalstraße, Thierseestraße, Brennerstraße, Achenseestraße). Die Kontrollen werden im Rahmen des täglichen Streifen-dienstes, aber auch vermehrt in Form gezielter Schwerpunkteinsätze durchgeführt. Bei derartigen Sondereinsätzen wurden heuer bereits mehr als 1.200 MR-Delikte geahndet.Am kommenden Wochenende wird es bei entsprechender Witterung einen länderüber-greifenden Sondereinsatz geben. Sowohl in Tirol als auch in Südtirol und Bayern sowie auf den Zulaufstrecken zu Tirol in den Nachbarbundesländern Vorarlberg, Salzburg und Kärnten wird es zu gezielten Kontrollmaßnahmen im Motorradverkehr kommen.Mehr Sicherheit für Autofahrer und BikerGegenseitige Rücksichtnahme von Autofahrern und Bikern sind zur Verringerung von gefährlichen Situationen und Unfällen unverzichtbar. Oft reichen schon geringe Verhal-tensänderungen und die Bewusstmachung der eigenen und anderen Seite aus, um zu mehr Sicherheit auf den Straßen zu führen.Hier einige wichtige Tipps für Motorradfahrer und Autofahrer Worauf sollte der Motorradfahrer achten:• Top-Ausrüstung (Bekleidung, Helm, Regen- oder Kälteschutz, ..) – dies gilt auch für den Mitfahrer • Tadelloser technischen Zustand des Fahrzeuges• Schlecht sehen heißt schlecht fahren – daher: Visier vor Fahrtantritt reinigen und bei Kratzer das Visier umgehend erneuern• Vorausschauendes, konzentriertes Fahren verhindert so manche Risikosituation • Der Abstand zum Vorausfahrzeug sollte ausreichend sein, um Auffahrunfälle zu vermeiden • Öfters Pausen einlegen und immer defensiv fahren• Verzicht auf Alkohol: 0,0 Promille bei jeder Fahrt !Beim Fahren in Gruppen: • Beim Überholen anderer Verkehrsteilnehmer fährt jeder für sich allein, kein „Gruppenüberholen“ und kein Überholen innerhalb der Gruppe. • Die Front- und Schlussposition sollte immer ein guter Fahrer übernehmen, dazwischen die weniger Geübten. • Gruppengröße beachten: Ideal sind vier Fahrer, ab sechs Fahrzeugen sollten mehrere Gruppen gebildet werden.Worauf sollte der Autofahrer achten: • Der Motorradfahrer wird sehr leicht durch die schmale Silhouette beim Einbie-gen in den Fließverkehr übersehen und seine Geschwindigkeit wird häufig unterschätzt. • Ein Motorradfahrer muss oft unvermittelt reagieren, um Hindernissen (zB Ölfleck auf der Straße) ausweichen zu können. Daher ist der Sicherheitsabstand des nachfolgenden Autofahrers besonders wichtig. • Ausreichender Seitenabstand beim Überholen (mindestens eineinhalb Meter) bringt beiden Verkehrsteilnehmern mehr Sicherheit.Die Polizei appelliert an alle Motorradlenker, bei sämtlichen Fahrten stets ein entsprechend hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein und Rücksichtnahme an den Tag zu legen, die Geschwindigkeit den Fahrbahn-, Sicht- und Verkehrsverhältnissen anzupassen, Überholver-bote zu beachten und das eigene Fahrkönnen richtig einzuschätzen. Speziell beim Fahren in Gruppen ist besondere Vorsicht geboten. An die Mopedlenker ergeht einmal mehr der Appell, ihre Fahrzeuge (Bauartgeschwindigkeit 45 km/h) nicht auf höhere Geschwindigkeiten zu tunen – dies ist nicht nur bei Strafe verboten, sondern auch ein nicht zu unterschätzendes Sicherheitsrisiko!Rückfragen für Presse: Oberst Markus Widmann, TelNr. 059133/70-4000Presseaussendung vom 30.05.2016, 06:03 UhrReaktionen bitte an Die Redaktionzurück