Alpines Unfallgeschehen Sommer 2019

Im Zeitraum von 1. Mai bis 29. September 2019 verunfallten in Österreichs Bergen 162 Personen tödlich. In Tirol waren im Sommer 2019 46 Alpintote zu verzeichnen, was einer Zunahme von knapp 7% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Insgesamt ist die Zahl der Verunfallten (Tote und Verletzte) mit 2.230 im Vergleich zum Vorjahr nahezu ident. Eine wesentliche Zahl stellt heuer allerdings die Zahl der Sucheinsätze dar. Rund 30% der Verunfallten mussten nach einem Sucheinsatz geborgen werden.Am 08. Oktober 2019 gaben der Leiter der Alpinpolizei in Tirol, Major Viktor Horvath, der Präsident des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit Prof. Dr. Karl Gabl und der Landesleiter Tirol des österr. Bergrettungsdienstes Ing. Hermann Spiegl bei einer Pressekonferenz im österreichischen Kuratorium für Alpine Sicherheit in Innsbruck Zahlen und Fakten zum alpinen Unfallgeschehen im Sommer 2019 in Tirol und Österreich bekannt.Die häufigste Unfallursache war auch in diesem Jahr Stolpern oder Ausgleiten, gefolgt von Herz-Kreislaufstörungen beim Bergwandern.“Die Notfall App „EU-SOS-Alp“ ist für Jedermann seit September 2019 in Tirol, Bayern und Südtirol verfügbar“, erläuterte Gabl sein, wie er sagt „Herzensprojekt“. Erste Hilfe kennt keine Grenzen und diese App soll eine Anwendung für Millionen sein. Auch die Verbreitung der App soll künftig vorangetrieben werden. „Die Tourenplanung ist das Um und Auf für einen Tag am Berg. Genug Zeitreserven, gute Ausrüstung aber vor allem reale Selbsteinschätzung tragen zur Unfallvermeidung bei“, führte Spiegl aus. Weiters ging er auf die Problematik sogenannter Hotspots von Alpinunfälle ein, wie z.B. Ortsstelle Sölden od. Mayrhofen, bei denen die freiwilligen Mitarbeiter wegen der großen Anzahl der Einsätze an ihre Grenzen stoßen. „Vor Anbruch einer Tour sollten die Bergsportler den genauen Tourenverlauf sowie Google Zugangsdaten bei Angehörigen deponieren“, sagte Viktor Horvath. „Auch die Mitnahme von Zusatzakkus oder Powerbanks sind ratsam, speziell bei längeren Touren. Der obligatorische Eintrag im Gipfel- oder Hüttenbuch über den geplanten Routenverlauf kann wesentlich bei einer eventuellen Suche sein.“

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