40 Jahre Mobile Jugendverkehrsschule
Seit 40 Jahren unterstützt die Mobile Jugendverkehrsschule in Tirol Volksschulkinder dabei, die freiwillige Radfahrprüfung abzulegen. Auch heuer machen wieder 6.000 Tiroler Kinder ihren ersten richtigen Führerschein, um endlich mit dem Fahrrad ganz offiziell und alleine durch die Gegend düsen zu dürfen. Für viele ist das der erste große Schritt in Richtung eigene Mobilität.Vor 40 Jahren gab es jährlich rund 180 Kinder in Österreich, die im Straßenverkehr tödlich verunglückten. „Um dem entgegenzuwirken riefen der Landesschulrat für Tirol, die Landesregierung, damals noch die Gendarmerie und die Tiroler Raiffeisenbanken die Mobile Jugendverkehrsschule Tirol ins Leben“, berichtet Bildungslandesrätin Dr. Beate Palfrader. Die Erfolgsgeschichte ist sehr beachtlich: Seither stellten die Tiroler Bezirkshauptmannschaften 280.000 Fahrrad-Führerscheine aus. Und das Wichtigste: „Mit dieser Initiative konnte die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr deutlich erhöht und die Zahl der Unfälle mit Kindern kontinuierlich reduziert werden“, bestätigt Dr. Beate Palfrader den Erfolg der langjährigen Zusammenarbeit.So gut wie jedes Tiroler Kind ist dabei“So gut wie jedes Kind nimmt an der Ausbildung und Prüfung teil“, freut sich Dr. Johannes Ortner, Sprecher der Raiffeisen-Bankengruppe Tirol, die von Anfang an starker Partner der Mobilen Jugendverkehrsschule Tirol ist: „Die Sicherheit der Kinder ist uns ein besonderes Anliegen. Es ist wichtig, dass sie sich im Straßenverkehr auskennen und wissen, worauf sie achten müssen. Und es ist schön zu sehen, wie eifrig sie das Ziel verfolgen, selbstständig und sicher mit dem Rad unterwegs zu sein.“Der erste richtige FührerscheinLehrpersonen, die Mobile Jugendverkehrsschule des Landesschulrates und Verkehrserzieher der Polizei bereiten die Tiroler Viertklässler/-innen auf die freiwillige Radfahr-Prüfung vor. Sie lernen u. a. Verkehrsregeln, die Bedeutung von Schildern und Bodenmarkierungen, das korrekte Abbiegen und wie wichtig die richtige Schutzausrüstung, wie zum Beispiel ein Helm oder Reflektoren, ist. In den letzten Wochen des Schuljahres wird es dann ernst: „Der Fahrrad-Führerschein, der nach erfolgreich absolvierter Prüfung ausgestellt wird, ist ein offizielles Dokument. Er berechtigt die Kinder, ohne Begleitung auf öffentlichen Straßen Fahrrad zu fahren“, erklärt Oberst Markus Widmann, Leiter der Landesverkehrsabteilung. Theorie und Praxis alleine reichen aber nicht aus: „Es braucht gute und verantwortungsbewusste Vorbilder, die die Regeln im Alltag vorleben“, sind sich alle Projektpartner einig.Verkehrserziehung in allen VolksschulklassenDie Radfahr-Prüfung ist der Abschluss der Verkehrserziehung in den Volksschulen. Diesem Höhepunkt fiebern die Tiroler Kinder mit großer Begeisterung entgegen. 220 speziell ausgebildete Verkehrserzieher der Tiroler Polizei bereiten regelmäßig und flächendeckend die Volksschüler/-innen der 1. bis 3. Klasse auf die Teilnahme am Straßenverkehr vor. „Altersgerecht erörtern die Experten die Gefahren und Regeln mit den Kindern. Damit bereiten wir sie bestmöglich auf den Alltag im Straßenverkehr vor“, so Widmann.