Spitzensportlerin im (Polizei)Einsatz
Sportlich, dynamisch und sympathisch: Das ist unsere Polizeispitzensportlerin Ramona Siebenhofer. Seit Kurzem ist sie auf der Polizeiinspektion Murau im Dienst. Wir haben die 29-Jährige getroffen und mit ihr über die Verbindung und die Herausforderungen zwischen dem Polizeiberuf und dem Spitzensport gesprochen.Mit welchen Nachteilen/Herausforderungen/Problemstellungen wurden Sie bisher im Laufe Ihrer Zeit bei der Polizei konfrontiert? Natürlich ist man nicht jedermanns Freund. Es regt zum Nachdenken an, mit welchen Menschen man immer wieder konfrontiert ist. Es ist nicht immer einfach, wenn man Personen „abstrafen“ oder beispielsweise den Führerschein abnehmen muss. Mit dem Handeln hat man nicht nur Einfluss auf diese eine Person, sondern auch auf die Familie dahinter.Wie reagieren die Kolleg:innen auf Ihrer Dienststelle auf das Thema Spitzensport?Ich bin sehr nett auf der Dienststelle aufgenommen worden. Es ist eine kollegiale Dienststelle, es versucht mir jeder unter die Arme zu greifen und mir zu helfen, da ich erst aus der Schule komme. Die Kolleg:innen versuchen mir so viel von der Praxis zu zeigen wie möglich, mich überall mit hinzunehmen und mir vieles zu zeigen und beizubringen. Wir haben hier ein sehr gutes Dienststellenverhältnis und ich fühle mich hier sehr wohl.Hat der Sport Ihrer Meinung nach einen hohen Stellenwert für die Polizei als Organisation? Auf alle Fälle! Man macht bereits in der Ausbildung sehr viel Sport, dies beginnt schon bei der Aufnahmeprüfung. Dafür musste ich sogar üben, da ich nicht die beste Schwimmerin bin. Außerdem gibt es immer wieder Polizeisportbewerbe und sogar einen eigenen Polizeisportverein. Ich habe auch festgestellt, dass die Polizistinnen und Polizisten selbst oftmals sehr sportliche Menschen sind. Gibt es Parallelen zwischen dem Arbeitsalltag bei der Polizei und beim Spitzensport? Ja, vor allem die Selbstständigkeit. Man muss in beiden Fällen aus Eigenem agieren, Schlüsse ziehen und oft schnell reagieren. Die Sportlichkeit und die Kollegialität sind ebenfalls wichtige Punkte auf beiden Seiten. Gibt es ein Ziel oder einen Wunsch, den Sie sich im Laufe Ihres Lebens noch unbedingt erfüllen möchten? Ja tatsächlich! Ich würde mir gerne einen Campingbus kaufen. Ein großer Traum von mir ist es die Welt zu bereisen. Warum haben Sie sich gerade für Ihre Sportart entschieden? Ich bin in diese Sportart hineingewachsen. Ich bin als Kind gerne Schi gefahren und mein Onkel war zu der Zeit gerade Vereinstrainer und hat mich gefördert. Wir sind zu vielen Rennen gefahren, ich habe daran teilgenommen und immer gut abgeschnitten. Schließlich habe ich mich für die Sporthauptschule und in weiterer Folge für die Schi-Akademie in Schladming entschieden. Auf einmal ist mir bewusst geworden, dass diese Sportart mein Beruf werden könnte. Es ist etwas Besonderes, wenn man seine Leidenschaft zum Beruf machen und sich darin mit den Besten der Welt messen kann. Wo liegen die Herausforderungen im Spitzensport? Man trainiert das ganze Jahr über für vier Monate hin, in denen es dann auf alles ankommt. Natürlich muss man auch sehr viel Zeit investieren, weshalb die Freizeit oft zu kurz kommt. Wie finden Sie persönlich einen Ausgleich zum vermutlich doch stressigen Alltag als Polizistin und Spitzensportlerin? Ich versuche einen Tag in der Woche zu finden, an dem ich kein Training geplant habe und keinen Dienst habe bzw. auch nicht aus dem Nachtdienst komme. Mir ist es wichtig einen Tag zu haben, den ich voll und ganz genieße, an dem ich das Handy weglegen und abschalten kann.