Polizisten üben mit Asylwerbern

Erstmalig in Österreich führte die Polizei am 15. Juni 2015 in Judenburg ein Radfahrsicherheitstraining mit Asylwerbern durch. Diese Initiative, durchgeführt in Kooperation mit der Diakonie Flüchtlingshilfe, soll sowohl zur Verkehrssicherheit als auch zum gesellschaftlichen Miteinander beitragen.“Beim Abbiegen Handzeichen zu geben, Verkehrszeichen richtig zu deuten und Gefahrensituationen rechtzeitig einschätzen zu können, mag für viele selbstverständlich sein. Für Menschen, die aus anderen Ländern kommen, ist es das nicht – und das hat weniger mit Absicht oder Rücksichtslosigkeit, sondern vielmehr mit Unwissen und Unsicherheit zu tun“, sagt Gruppeninspektor Rudolf Pöschl.Er ist Beamter der Polizeiinspektion Judenburg, dort für Verkehrserziehungsangelegenheiten zuständig und hat gemeinsam mit der Leiterin der örtlichen Grundversorgungsstelle „Haus Murtal“, Elisabeth Stefan, das Radfahrsicherheitstraining initiiert. Zuvor waren immer wieder gefährliche Situationen im Straßenverkehr, in die Rad fahrende Bewohnerinnen und Bewohner der Unterkunft involviert waren, gemeldet worden.An dem etwa zweistündigen Training, das am Nachmittag des 15. Juni durchgeführt wurde, nahmen 42 Bewohnerinnen und Bewohner des „Hauses Murtal“ auf freiwilliger Basis teil. In einem Theorieteil machten Rudolf Pöschl und sein Kollege Andreas Tafeit (Polizeiinspektion Weißkirchen) – unterstützt von Englisch und Arabisch sprechenden Helfern – die Menschen mit den Verkehrszeichen vertraut und stellten leicht verständliche Schulungsunterlagen zur Verfügung. Anschließend wurde auf dem Verkehrsübungsparcours der nahe gelegenen Volksschule Lindfeld die Praxis geübt.Rudolf Pöschl: „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sehr interessiert, mit Enthusiasmus dabei und haben viel hinterfragt. Aus meiner Sicht trägt eine derartige Maßnahme viel dazu bei, die Verkehrssicherheit – sowohl für Asylwerber als auch für Einheimische – zu verbessern, Berührungsängste auch der Polizei gegenüber abzubauen und grundsätzlich das Miteinander innerhalb der Gesellschaft zu fördern.“ Weitere Übungseinheiten sind in Planung.

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