Laubegg/Steiermark. – Ob als schneller Ersthelfer auf Streife oder bei lebensbedrohlichen Einsatzlagen und Schusswaffengebräuchen – Einsatzsanitäter der Polizei nehmen eine immer wichtigere Rolle bei der Exekutive ein. Nun konnten 20 weitere steirische Polizistinnen und Polizisten ihre Ausbildung zum Rettungssanitäter beim Roten Kreuz Steiermark abschließen.Sie zählen mittlerweile zum fixen Bestandteil innerhalb der Exekutive – die Einsatzsanitäter der steirischen Polizei. Dabei handelt es sich um Polizeibeamte aus unterschiedlichsten Dienststellen, welche – neben ihrer polizeilichen Verwendung – auch die Ausbildung zum Rettungs- bzw. Notfallsanitäter vorweisen. Nach einer umfassenden Aufnahmeprüfung, 100 Stunden Theorie, 160 Praxisstunden in diversen Rettungswägen in der Steiermark und einem praktischen Übungstag, absolvierten nun 20 weitere steirische Polizistinnen und Polizisten erfolgreich die kommissionelle Abschlussprüfung im Bildungs- und Einsatzzentrum Laubegg.Kooperation der Einsatzkräfte – aus Liebe zum Menschen „Durch die erfolgreiche Kooperation mit dem Roten Kreuz Steiermark konnten wir in der Steiermark nun auf insgesamt 50 Einsatzsanitäter aufstocken. Sie werden in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt. Das Aufgabengebiet ist sehr vielseitig“, weiß der Landessanitätskoordinator der Landespolizeidirektion (LPD) Steiermark, Bezirksinspektor Thomas Grössinger. Als Notfallsanitäter (NKV) und Lehrbefugter für Erste Hilfe koordiniert der 35-jährige Polizist die Agenden der Einsatzsanitäter im Polizeiärztlichen Dienst (Referat A 1.3) der LPD Steiermark.Landesrettungskommandant Dr. Peter Hansak (Leiter Einsatz, Bildung und Entwicklungszusammenarbeit) gratulierte den Absolventinnen und Absolventen am gestrigen Freitag, 17. September 2021, persönlich bei der Überreichung der Urkunden in Laubegg: „Die Stärke der steirischen Einsatzorganisationen liegt in ihrer Vernetzung und der hervorragenden Zusammenarbeit. Der aktuelle Rettungssanitäterlehrgang des Roten Kreuzes für die Landespolizeidirektion ist ein gutes Beispiel für diese enge Kooperation.“Vom Corona-Test bis zum SchusswaffengebrauchDer Aufgabenbereich von Polizei-Einsatzsanitätern ist umfassend. Sie kommen beispielsweise bei Großeinsätzen im Großen Sicherheits- und Ordnungsdienst (GSOD) oder besonderen Einsatzlagen (zB größere Polizei-Operationen) zum Einsatz. In der Steiermark steht dafür sogar ein eigener Polizei-Rettungswagen mit modernster Ausstattung zur Verfügung. Zuletzt waren es vor allem die Sanitäter als Teil des sogenannten „Kompetenzteams“, welche im Rahmen der COVID-Pandemie die Testungen der steirischen Beamten durchführten und Ärzte in den internen Impfstraßen unterstützten.Im regulären Streifendienst sind vor allem Polizei-Einsatzsanitäter rasch in der Lage, mit ihrem stets am Körper getragenen „individual first aid kid“ (IFAK) qualifiziert Erstmaßnahmen zu setzen. So standen beispielsweise unmittelbar nach der notwendigen Schussabgabe auf einen Messer-Angreifer in Graz Ende Juli 2021 zwei Einsatzsanitäter als lebensrettende Ersthelfer im Einsatz. Doch auch für die Rettung etwaiger Opfer aus einem Gefahrenbereich, beispielsweise bei Amoklagen, sind „taktische Einsatzsanitäter“ bestens ausgebildet und ausgerüstet.Im Polizeianhaltezentrum (PAZ), dem Anhaltezentrum (AHZ) sowie im Polizeiärztlichen Dienst leisten die Sanitäter vor allem ihren Beitrag bei medizinischen Untersuchungen von Festgenommenen oder aber auch bei der sportlichen bzw. medizinischen Überprüfung von Anwärtern polizeilicher Auswahl- und Eignungsprüfungen. Darüber hinaus geben sie ihr Wissen im Rahmen der Berufsbegleitenden Fortbildung (BBF) an sämtliche Polizistinnen und Polizisten weiter.Landespolizeidirektor Gerald Ortner: „So wie die Sicherheit, ist auch die Gesundheit eines unserer menschlichen Grundbedürfnisse. Das hat uns das vergangene Jahr klar vor Augen geführt. Einen wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung der Corona-Pandemie haben vor allem unser medizinisches Personal sowie die Einsatzsanitäter geleistet. Dafür, und für ihren unermüdlichen Einsatz zum Wohle unserer Gesundheit, möchte ich mich recht herzlich bedanken“, so der steirische Polizeichef.
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