Mit 1. Mai 2021 startete die Grazer Polizei offiziell die alljährliche „Sommeroffensive“. Dabei spielt vor allem die bereits etablierte Fahrradpolizei mit insgesamt 13 steirischen Polizist:innen eine wesentliche Rolle. Welche Aufgaben unsere Kolleg:innen übernehmen, erfahren Sie hier. Für die Sicherheit im Stadtgebiet im Einsatz b/Es ist 8:00 Uhr: Dienstbeginn für die Beamt:innen der Fahrradpolizei. Zunächst werden die Schwerpunkte für den jeweiligen Tag festgelegt. „Es gibt gewisse neuralgische Punkte, gerade im innerstädtischen Bereich, die wir uns näher ansehen“, erklärt Abteilungsinspektorin Claudia Wimmler und spricht dabei unter anderem Orte wie die Kreuzung zur Wickenburggasse oder auch die Herrengasse an. Ihr Einsatzgebiet führt sie jedoch im Norden und Süden jeweils an die Stadtgrenzen.Ziel des Einsatzes der Fahrradstreifen ist es, durch ihre sichtbare Präsenz das Sicherheitsgefühl der Bürger:innen zu heben aber vor allem auch, den Fahrradverkehr im Auge zu behalten: „Natürlich unterstützen wir unsere Kolleg:innen auch bei Einsätzen und fahren zu, in erster Linie sind wir aber in der Stadt unterwegs und beobachten den Fahrradverkehr. Problemstellungen sind unter anderem Alkohol aber auch das Überqueren von Kreuzungen trotz Rotlichts. Immer wieder ist aber auch die Sicherung von Kindern ein Thema“, erklärt die erfahrene Polizistin. Dabei begegnen sie den Bürger:innen auf Augenhöhe. Fahrradpolizistin Inspektorin Johanna Paar erklärt jedoch: „Das kooperative Miteinander ist uns ein großes Anliegen. In erster Linie werden wir vor allem versuchen, präventiv tätig zu werden. Viele Radfahrer:innen zeigen sich kooperativ. Es gibt aber auch Verkehrsteilnehmer:innen, die sich uneinsichtig zeigen und respektlos verhalten. Wichtig ist für uns, dass es auch zu einer Bewusstseinsveränderung kommt“.Wichtiger Bestandteil der Sommeroffensive b/Seit 2007 gehört sie zum fixen Bestandteil der alljährlichen „Sommeroffensive“ (SOMO) des Stadtpolizeikommandos Graz – die Fahrradpolizei. „Es freut uns besonders, dass wir den erfolgreichen Weg der Fahrradpolizei in Graz aufgrund der positiven Resonanz auch heuer wieder fortsetzen können. Für den heurigen Sommer konnten wir insgesamt sieben Polizisten und sechs Polizistinnen auf freiwilliger Basis für den Dienst auf zwei Rädern rekrutieren. Sie stehen nach einem Auswahlverfahren und einem zweitägigen Training ab sofort vor allem wieder an neuralgischen Örtlichkeiten im innerstädtischen Bereich für sicherheits- und verkehrspolizeiliche Aufgaben bereit“, so Oberstleutnant Andreas Pichler vom Stadtpolizeikommando Graz.Unterstützt wird die Grazer Polizei dabei auch von zwei Beamten der Fremden- und Grenzpolizeilichen Abteilung (FGA) sowie einem Polizisten aus dem Murtal. Organisatorisch stehen die von sämtlichen Polizei-Dienststellen zusammengezogenen Fahrradpolizisten für die Dauer ihrer Tätigkeit bis voraussichtlich 31. August 2021 unter dem Kommando der Polizeiinspektion Graz-Sonderdienste (Sektor Graz). Erfolgsmodell „Velo“ b/In den vergangenen Jahren haben sich die Fahrradstreifen, welche polizeiintern unter dem Funkrufnamen „Velo“ bekannt sind, bestens etabliert. So sorgte beispielsweise eine dieser Streifen im Vorjahr für die Festnahme eines Tatverdächtigen nach dem Angriff auf den Präsidenten der jüdischen Gemeinde Graz. Dabei zählen vor allem Flexibilität und Wendigkeit im innerstädtischen Verkehr sowie die hohe Akzeptanz (vor allem bei Radfahrern) zu den großen Stärken der Fahrradpolizei – egal ob bei Fahndungs- bzw. Kriminalitätsschwerpunkten oder der Überwachung des Fahrradverkehrs im Grazer Stadtgebiet.Allein im Vorjahr (Juni bis September 2020) leistete die Grazer Fahrradpolizei mit insgesamt 1.309 Verwaltungsanzeigen (44 Anzeigen wegen Alkolenkern), 1.508 ausgestellten Organmandaten und 512 durchgeführten Alko-Vortests bzw. Alkomatuntersuchung einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit in Graz. Dabei legt ein/e Polizist:in im Rahmen der Streifen durch die Grazer Parks über die Sommermonate hinweg in etwa 1.000 km mit dem Dienst-Fahrrad, sozusagen als „klimaneutrale Streife“, zurück.Erst kürzlich durfte sich die „Velo“ wieder über einen Erfolg freuen: Die mobile Fahrradstreife „Velo“ nahm am 8. Mai 2021 in der Grazbachgasse einen telefonierenden Radfahrer wahr. Die Polizisten hielten den Mann an und führten eine Personenkontrolle durch. Dabei stellte sich heraus, dass gegen ihn eine aufrechte Festnahme (europäischer Haftbefehl) bestand. Die Staatsanwaltschaft Graz ordnete die Einlieferung des Mannes in die Justizanstalt Graz-Jakomini an. Der Vorteil für die Beamt:innen in der stark frequentierten Innenstadt liegt darin, dass sie fast alle Einsatzorte mit dem Fahrrad innerhalb kürzester Zeit erreichen können. 50 bis 60 Kilometer legen sie dafür im Schnitt pro Tag zurück, so schätzen sie.Vollste Zufriedenheit mit der Leistung der Kolleg:innen b/Im Grazer Stadtpolizeikommando zeigt man sich erfreut über das sportliche Engagement der Polizistinnen und Polizisten: „Nach den Vorbereitungen der vergangenen Wochen und Monate bedanke ich mich schon jetzt bei allen Mitwirkenden. Von den Trainern der Vorbereitungskurse bis hin zu den sportlich engagierten Polizistinnen und Polizisten – sie alle tragen zum Erfolg der Grazer Fahrradpolizei bei“, so Pichler.
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