Kriminalität in der Steiermark: Vorläufige Zahlen für das 1. Halbjahr 2019

Kriminalität in der Steiermark: Vorläufige Zahlen für das 1. Halbjahr 2019 Steiermark. – Das Bundeskriminalamt hat vorläufige Zahlen zur Kriminalitätsstatistik für das 1. Halbjahr 2019 veröffentlicht. In der Steiermark ist die Eigentumskriminalität zurückgegangen, die Internetkriminalität jedoch gestiegen.Kriminalität in der Steiermark: Vorläufige Zahlen für das 1. Halbjahr 2019Die Auswertung der Kriminalstatistik mit Stichtag 1. September 2019 hat für die Steiermark ergeben, dass ein Anstieg der Anzahl der Straftaten von 23.973 auf 25.853 (Vergleichszeitraum Jänner bis Juni 2018 und 2019) zu verzeichnen ist. Das ist ein Anstieg von 7,8 Prozent. Zurückzuführen ist dieser Anstieg hauptsächlich auf die Zunahme von Anzeigen betreffend Internetkriminalität um 47,3 Prozent. In absoluten Zahlen heißt das, dass die Internetkriminalität im erwähnten Zeitraum von 1.017 Anzeigen 2018 auf 1.498 Anzeigen 2019 gestiegen ist.Auch im Bereich der Suchtmittelkriminalität musste ein Anstieg von 470 Anzeigen im Vergleich zu 2018 verzeichnet werden. Dieser Anstieg ist mit Sicherheit auf die rigorose Überwachung der beiden Schutzzonen in Graz und damit der verstärkten Kontrolltätigkeiten auch außerhalb der Schutzzonen zurückzuführen. Erfreulicherweise ist ein Rückgang der Eigentumskriminalität in der Steiermark um 1,7 Prozent zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote in der Steiermark ist zwar im Vergleich zu 2018 leicht zurückgegangen, liegt aber nach wie vor bei beachtlichen 55,1 Prozent. Das heißt, mehr als die Hälfte der angezeigten Fälle konnten von der Polizei geklärt werden.Internetkriminalität größte HerausforderungDurch die fortschreitende Digitalisierung verlagern sich Betrugsdelikte immer mehr ins Internet. Für die Täter ist es ein Leichtes, aufgrund technischer Anonymisierung sowie Verschleierung der Finanzflüsse Betrügereien unerkannt und damit „sicher“ durchzuführen. Zusätzlich können durch den weltweiten Zugang zum Internet immer mehr Menschen als potentielle Opfer angesprochen werden. Häufig verwendete Betrugsmethoden sind das Versenden von Gewinnversprechen via Mail, Bestellbetrügereien mittels sogenannter Fake-Webshops, das Verwenden falscher Identitäten und Kontaktdaten bei Bestellungen im Internet aber auch die Kontaktaufnahme per E-Mail oder über Soziale Medien zur Vortäuschung von Liebesbeziehungen oder besonders lukrativer Geschäftsmodelle. In der Steiermark ist in diesem Bereich ein Anstieg von 781 auf 976 Anzeigen im Vergleich 2018 zu 2019 zu verzeichnen. Das entspricht einer Zunahme von 25 Prozent.In den Bereich des Cybercrime im engeren Sinn fallen Straftaten, bei denen Angriffe auf Daten oder Computersysteme unter Ausnutzung der Informations- und Kommunikationstechnik begangen werden. Beispiele dafür sind der widerrechtliche Zugriff auf ein Computersystem oder die Datenbeschädigung. Auch in diesem Bereich ist ein Anstieg um 57,7 Prozent zu verzeichenen, in absoluten Zahlen: 130 (2018) auf 205 (2019).Der dritte Teilbereich, der sonstigen Kriminalität im Internet, ist dadurch erkennbar, dass sich ehemals klassische Strafrechtsdelikte in zunehmendem Maße ins Darknet und somit ins Internet verlagern. Gleichzeitig werden immer mehr sogenannte „Crime as a Service“-Leistungen im Darknet, oft in Form von Schadsoftware, Hackingtools oder Erpressungstrojanern, zum Verkauf angeboten. Dadurch stiegen die Erpressungen im Internet durch Ransomware und Massenerpressungsmails, der Vertrieb von Falschgeld, Kinderpornografie, Kreditkartendaten und gefälschten Urkunden teils stark an. Für die Steiermark ergibt sich nach Auswertung ein Anstieg in diesem Segment von 106 angezeigten Sachverhalten im Jahr 2018 auf 317 Anzeigen im Jahr 2019.Informations- und PräventionskampagnenAls wichtigstes Instrument für die Verringerung der strafbaren Handlungen im Internet gilt die Prävention. Informierte Personen werden nicht so leicht Opfer der anonymen Täter im Internet. Deshalb wird in Kooperation mit dem Bundeskriminalamt weiterhin der Fokus auf Präventionsveranstaltungen gelegt. Ziel der Veranstaltungen wird die Bewusstseinsbildung bei Online-Händlern stehen, um betrügerische Handlungen zu erkennen und zu verhindern. Zudem werden firmenindividuelle Beratungen durch Kriminalbeamte angeboten. Weiters werden im Herbst 2019 mittels einer bundesweiten „Roadshow“ wichtige Informationen an alle Interessierten vermittelt. Bereits entwickelte und erprobte Präventionsprogramme, wie Under.18, Sicher in den besten Jahren, Cyber.Sicher sowie CyberKids werden verstärkt durchgeführt.Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Experten aus der Wissenschaft im Rahmen des Projektes – Kriminalstatistik NEU – festgestellt haben, dass Aussagen über die Sicherheitslage und die Kriminalitätsbelastung aus quartalsmäßigen, halbjährlichen und monatlichen Zahlenwerten nicht möglich sind, weil daraus gezogene Schlüsse einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht standhalten.Es wird auch darauf hingewiesen, dass es sich um Rohdaten handelt, die noch nicht der Qualitätskontrolle und weiteren Prüfmechanismen unterzogen wurden. Ergo können aus diesem Zahlenmaterial weder die gegenwärtige kriminalpolizeiliche Lage, noch Trends bzw. Aussagen über die Sicherheitslage und die Kriminalitätsbelastung abgeleitet werden.Presseaussendung vom 04.09.2019, 14:49 UhrReaktionen bitte an Victoria  GIMPELzurück

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