Golddiebstahl vorgetäuscht Bad Radkersburg, Bezirk Südoststeiermark. – Eine 52-Jährige zeigte an, dass unbekannte Täter am 12. April 2017 zwölf Goldbarren im Wert von über hunderttausend Euro aus ihrem geparkten Pkw gestohlen hätten. Die angezeigte Tat stellte sich nun als erfunden heraus.Die 52-Jährige zeigte an, dass die unbekannten Täter am 12. April 2017 in der Zeit zwischen 15:30 und 15:40 Uhr in das abgestellte Fahrzeug gelangt seien und die Goldbarren aus einer Kühltaschen gestohlen hätten, siehe Presseaussendung Nummer 4 vom 13. April 2017. Nach umfangreichen Erhebungen der Polizeiinspektion Bad Radkersburg gab die Frau nun zu, den Einbruch in das Fahrzeug nur erfunden zu haben. Die Frau dürfte gemeinsam mit einem Bekannten zuvor Opfer von Betrügern geworden sein. Eigentümer der zwölf Goldbarren dürfte der Bekannte der 52-Jährigen gewesen sein.Die Betrüger dürften gewerbsmäßig nach der sogenannten „Rip-Deal“ Methode vorgegangen sein und dürften die Goldbarren bei einem fiktiven Tauschgeschäft im Ausland erbeutet haben. Die 52-Jährige wird betreffend der Vortäuschung an die Staatsanwaltschaft Graz angezeigt, die Erhebungen zur Betrugshandlung durch unbekannte Täter werden von der Betrugsgruppe des Landeskriminalamtes geführt.Modus operandi „Rip-Deal“- Vorauszahlungsbetrug: Diese Betrugsform ist seit 1989 im europäischen Raum bekannt und wird fast ausnahmslos von serbisch- stämmigen Angehörigen einer ethnischen Minderheit begangen. Die als mögliche Interessenten auftretenden Täter locken Verkäufer von Immobilien, Verkäufer anderer hochwertiger Güter oder Kreditsuchende aus Österreich meist nach Italien. Im Falle einer Festnahme drohen den Betrügern in Italien nämlich keine nennenswerten Konsequenzen. Ein oder mehrere Folgegespräche werden im Anschluss zwischen Tätern und Opfern vereinbart und meist auch geführt. Bei den angeblichen Verkaufsgesprächen wird den potentiellen Opfern zusätzlich zum Verkaufsgeschäft ein Geldtausch oder eine Provisionsvorauszahlung mit hohen Renditen angeboten. Die Opfer erhalten im Endeffekt bei der Übergabe für ihr echtes Geld, oder in diesem Fall für ihr Gold, nur wertloses Papier, sogenannte Faksimile von Banknoten. Meist wird der Betrug erst nach dem Verschwinden der Täter bemerkt. Die Täter geben sich situationsabhängig zum Beispiel als Geschäftsmänner aus dem arabischen, russischen oder israelischen Raum aus. Die Betrüger sprechen Deutsch mit ausländischem Akzent und stellen meist den Erstkontakt zum Verkäufer her. Die Polizei rät zusätzlich: Vorsicht bei Kreditanbahnungen im Ausland in Verbindung mit einer geforderten Vorauszahlung. Für österreichische Opfer von „Rip-Deals“ in Italien empfiehlt es sich, dort die Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Ebenso gilt es, sich an die Bestimmungen betreffend Deviseneinfuhr zu halten, da sonst hohen Strafen und unter Umständen der Verfall der Devisen drohen.Presseaussendung vom 28.04.2017, 08:12 UhrReaktionen bitte an die LPD Steiermarkzurück
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