Arbeitsausbeutung: Über 1.000 Kontrollen in der Steiermark
Arbeitsausbeutung: Über 1.000 Kontrollen in der Steiermark In der Zeit von 10. bis 17. Juni 2023 führten Polizeibehörden in ganz Europa im Auftrag von EUROPOL Schwerpunktaktionen zur Bekämpfung des Menschenhandels und aller Formen der Arbeitsausbeutung durch. In der Steiermark kam es zu 37 Anzeigen und fünf Festnahmen.Knapp 150 Beamte standen im Rahmen dieser europaweiten Schwerpunktaktion EMPACT (European Multidisciplinary Platform Against Criminal Threats) allein in der Steiermark im Einsatz. Sie kamen überwiegend von unterschiedlichen Polizeiinspektionen des Landes, dem koordinierten fremdenpolizeilichen Dienst (KFD) in den Bezirken sowie der Fremdenpolizei. Unterstützung bei gemeinsamen Aktionen kam auch von der Finanzpolizei und den Arbeitsinspektoraten. Landesweit koordiniert wurde der Einsatz vom „Ermittlungsbereich Menschenhandel und Schlepperei“ im Landeskriminalamt (LKA) Steiermark. Bundesweit federführend war die Abteilung 8 für Schlepperei, Menschenhandel und Sonderermittlungen im Bundeskriminalamt (BK).Umfassende KontrollenIm Fokus standen insbesondere Übertretungen in fremden- und arbeitsrechtlichen Angelegenheiten, aber auch generell Verdachtsmomente im Bereich des Menschenhandels. Dabei kontrollierten Beamte an knapp 100 Örtlichkeiten – insbesondere in Betrieben der Gastronomie sowie der Land- und Forstwirtschaft. Doch auch bei Arbeiterquartieren, auf öffentlichen Parkplätzen und im Grenzbereich fanden eine Woche lang intensive Kontrollen statt. Insgesamt kontrollierten Beamte in der Steiermark innerhalb dieser sieben Tage 665 Personen aus 28 Nationen. Auch 120 Fahrzeuge sowie zahlreiche Dokumente wurden genau unter die Lupe genommen. Dabei kam es zu 37 Anzeigen bei über 1.000 Kontrollen.Festnahmen im Bezirk MurauEinen besonderen Fahndungserfolg verzeichneten Polizisten im Bezirk Murau. Dort nahmen Beamte fünf illegal aufhältige Männer aus Sri Lanka auf frischer Tat fest. Sie waren bei einem Campingplatz als Arbeitskräfte für Instandhaltungsarbeiten beschäftigt und hatten keinen aufrechten Wohnsitz in Österreich. Auch arbeitsrechtliche Dokumente konnten sie nicht vorweisen, weshalb sie illegal einer Beschäftigung nachgingen (Schwarzarbeit). Polizisten nahmen die Männer fest, bevor sie vom Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) zur Ausreise angewiesen wurden. Weitere Ermittlungen werden zudem von der Finanzpolizei geführt.Landespolizeidirektor Gerald Ortner bedankt sich bei den eingesetzten Kräften für die engagierten Kontrollen: „Gerade in Zeiten, in denen wir in der Steiermark eine Zunahme an Schlepperaufgriffen feststellen, sind engmaschige Kontrollen wichtiger denn je. Ich bedanke mich daher bei den eingesetzten Beamten für ihren wichtigen Beitrag im Kampf gegen das Geschäftsmodell der Schlepper und die oftmals damit einhergehende Ausbeutung von Menschen.“Presseaussendung vom 06.07.2023, 08:45 UhrReaktionen bitte an die Redaktion. zurück