Achtung Betrug!
Achtung Betrug! Graz/Leoben. – Mehrere Pensionisten wurden am gestrigen Montag, 21. September 2021, Opfer von Betrugsversuchen durch „falsche Polizisten“. In einem Fall erbeuteten die Betrüger gar einen sechsstelligen Euro-Betrag. Auch mit betrügerischen (SMS)-Nachrichten und angeblichen Paket-Diensten machen Betrüger ihr Geschäft. Die Polizei rät, wie Sie sich richtig verhalten und was Sie tun können, wenn Sie bereits auf einen betrügerischen Link geklickt haben.Bereits mehrmals warnte die Polizei vor betrügerischen Anrufen, bei denen sich Unbekannte mit meist hochdeutschem Dialekt als österreichische Polizisten ausgaben und angebliche Notsituationen von Angehörigen vortäuschen, um an Bargeld und Wertgegenstände zu gelangen. So auch am gestrigen Montag: Vor allem in Graz und Leoben traten Unbekannte telefonisch mit älteren Personen in Kontakt. Dabei gaben sie sich als Kriminalbeamte oder Polizisten aus und teilten mit, dass die Tochter bzw. Nichte einen Verkehrsunfall verursacht hätte und die Versicherung abgelaufen wäre. In der Folge forderten die Betrüger horrende Bargeldbeträge. Zum Teil versuchten sogar wimmernde Frauenstimmen im Hintergrund die Notsituation glaubwürdiger erscheinen zu lassen.In Graz reagierten mehrere Pensionisten gestern richtig: Sie beendeten das Telefonat sofort und verständigten die Polizei. „Ich kenne diese Masche bereits aus den Medien“, so eine 74-jährige Grazerin, die den Betrugsversuch abwenden konnte und auf keine Geldforderungen einging.Rund 100.000 Euro erbeutetAllein in Leoben wurden am gestrigen Tag sieben solcher Betrugsversuche registriert. Dabei gaben die Täter unter anderem gegenüber einer 66-Jährigen an, dass ihre Tochter ins Gefängnis komme, wenn sie nicht bezahle. Die eingeschüchterte Frau übergab einer Tatverdächtigen – es sollte sich dabei um eine vom Gericht beauftragte Person handeln – Goldmünzen im Wert von etwa 100.000 Euro. Die etwa 1,60 bis 1,65 Meter große Frau mit dunklen Haaren und einem schwarzen Mund-Nasen-Schutz nahm die Wertgegenstände hastig entgegen und flüchtete. Die Frau wurde als „südländischer Typ“ beschrieben. Die Ermittlungen laufen.Betrug via SMS-Nachrichten & angeblichen Paket-DienstenImmer öfter geraten auch Smartphone-Besitzer ins Visier der Betrüger. Dabei werden oftmals Kurznachrichten (SMS) mit unterschiedlichsten Maschen verschickt, wobei dazu verleitet wird, einen mitgesendeten Link zu öffnen oder eine App zu installieren. So passierte es auch einer 43-jährigen Grazerin: Sie wurde vor einigen Tagen via SMS aufgefordert, eine „DHL-App“ am Mobiltelefon zu installieren. Ein Löschen der App gelang erst wieder nach mehrmaligen Versuchen. Am gestrigen Montag, 20. September 2021, bemerkte die Frau, dass ihr Konto überzogen wurde und offenbar mehrere zehntausend Euro unrechtmäßig abgebucht worden waren. Die Ermittlungen sind auch in diesem Fall im Gange.Bundeskriminalamt und Polizei raten zur Vorsicht:• Bedenken Sie bei Erhalt der SMS: Wie authentisch sind Absender und Inhalt?• Prüfen Sie die SMS auf Rechtschreib- und Grammatikfehler: Cyberkriminelle agieren oftmals international und nutzen Übersetzungstools, was den Texten anzumerken ist.• Kontrollieren Sie die Telefonnummer des Absenders, um sicherzustellen, dass sie wirklich zum angegebenen Unternehmen gehört.• Beachten Sie auch, dass auch scheinbar echte Nummern nicht automatisch eine authentische Nachricht bedeuten. Betrüger sind oft in der Lage, andere Telefonnummern (oder Mail-Adressen) vorzutäuschen. • Installieren Sie Anti-Schadsoftwareprogramme und halten Sie diese am aktuellsten Stand.Was tun, wenn Sie bereits auf einen betrügerischen Link geklickt haben?• Haben Sie den Link bereits aufgerufen (möglicherweise Drive-By Infektion) oder die gesamte Schadsoftware installiert, aktivieren Sie den Flugmodus, um das Endgerät aus dem Mobilfunknetz zu nehmen. Dadurch kann das weitere Versenden von SMS und eine Kommunikation mit anderen Geräten verhindert werden.• Durch das Zurücksetzen auf Werkseinstellungen kann die Schadsoftware entfernt werden. Ein einfaches Löschen der Applikation ist zu wenig.• Informieren Sie im Falle einer Installation der Schadsoftware Ihren Mobilfunkprovider und auch Finanzdienstleister über den Vorfall.• Prüfen Sie Ihr Bankkonto und Ihre Zahlungsdaten genau.Presseaussendung vom 21.09.2021, 09:33 UhrReaktionen bitte an die Redaktion. zurück