Suchtmittelhändler bedrohte säumigen Kunden und nötigte ihm sein Auto ab
Suchtmittelhändler bedrohte säumigen Kunden und nötigte ihm sein Auto ab Presseaussendung der Polizei SalzburgSuchtmittelhändler bedrohte säumigen Kunden und nötigte ihm sein Auto abIm Sommer 2015 verkaufte ein 26-jähriger, beschäftigungsloser Kuchler einem 19-jährigen Pongauer bei mehreren Übergaben rund 550 Gramm Marihuana. Der Gesamtpreis für das „Gras“ belief sich auf 4800 Euro, wovon der Pongauer 2600 Euro sofort bezahlte und den Rest erst später bezahlen sollte.Da dem 26-jährigen Kuchler die Restzahlung zu lange dauerte und auch bis Mitte August keine Zahlungen erfolgten, setzte der Dealer den 19-Jährigen massiv unter Druck. Der 26- Jährige drohte dem jungen Mann zahlreiche Male massiv mit körperlichen Übergriffen und auch mit seinem Leben. Da es dem 19-Jährigen nicht gelang Geld aufzubringen, forderte der Kuchler unter wiederholter Androhung von Konsequenzen den Pkw des Pongauers im Wert von mehreren Tausend Euro als Pfand. Der eingeschüchterte Mann überbrachte aus Angst um sein Leben dem 26-Jährigen seinen Pkw inklusive aller Papiere und Schlüssel und begab sich daraufhin mit dem Zug nach Hause.Nachdem der 26-Jährige trotzdem weiter sein Geld einforderte und den 19-Jährigen auch weiterhin unter Druck setzte, entschloss sich dieser, eine Selbstanzeige bei der Polizei zu erstatten. Dabei belastete er sich auch selbst hinsichtlich des Umganges mit Suchtmitteln. Da er tatsächlich große Angst vor dem Mann hatte, nahm er dies in Kauf. Während der polizeilichen Einvernahme des Opfers nahm der 26-Jährige erneut mit dem Pongauer Kontakt auf und forderte eine Geldübergabe. Die Polizei nahm den 26-Jährigen noch am selben Tag fest.Im Zuge der daraufhin durchgeführten Ermittlungen konnte in der Wohnung des 26-Jährigen Equipment zum Anbau einer Marihuanaplantage sowie zahlreiche Anabolika und leistungssteigernde Präparate und Mittel vorgefunden werden. Ein beim 26-Jährigen durchgeführter Suchtmitteltest verlief positiv auf verschiedene synthetische Suchtmittel wie Speed, Kokain und Amphetamine. Der Mann spritzte sich auch selbst Anabolika zur Leistungssteigerung. Er selbst ist kein Cannabiskonsument, betrieb jedoch trotzdem in seiner Wohnung in Kuchl eine Cannabisplantage. Dies ganz offensichtlich lediglich um das Marihuana gewinnbringend weiterzuverkaufen. Zusätzlich konnte dem Mann auch der Verkauf kleiner Mengen Speed zur Last gelegt werden.Der 26-Jährige, der in seiner polizeilichen Vernehmung jegliche Verantwortung von sich wies und stattdessen mehrere andere Personen nannte, lebte offensichtlich weit über seine Verhältnisse und versuchte mit dem Handel von Suchtgift sein Arbeitslosengeld aufzubessern und seinen Lebensstill zu finanzieren.Gegen den 26-Jährigen ist derzeit auch noch ein weiteres Verfahren anhängig, da dieser seinen, vom Gerichtsvollzieher bereits gepfändeten PKW, unmittelbar vor der Zwangsversteigerung an einen unbekannten Ort brachte und dem Gerichtsverfahren entzog.Der 26-jährige Kuchler wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft Salzburg in die Justizanstalt Puch Urstein eingeliefert. Nach Abschluss aller Erhebungen wird der Mann wegen des Handels mit Suchtmitteln, schwerer Nötigung, sowie nach den Bestimmungen des Anti-Doping-Gesetzes bei der Staatsanwaltschaft Salzburg zur Anzeige gebracht. Die gesamten Ermittlungen erfolgten in Zusammenarbeit von Beamten der Einsatzgruppe für Straßenkriminalität, des Bezirkskriminaldienst St. Johann und der Suchtgiftermittlungsgruppe der Polizeiinspektion Hallein.Presseaussendung vom 01.09.2015, 11:03 UhrReaktionen bitte an die LPD Salzburgzurück