Motorrad so laut wie ein Düsenflugzeug!
So lauteten Medienberichte im März 2014.Ist das überhaupt möglich?Die Spezialisten bei der Landesverkehrsabteilung Salzburg sagen ja.Die Belästigung durch übermäßigen Verkehrslärm ist für Straßenanrainer oftmals ein Problem. Das Morgenfrühstück auf der Terrasse an einem sonnigen Sonntagmorgen kann durch übermäßig laute Fahrzeuge empfindlich gestört werden. Die Polizei wird immer wieder von lärmgeplagten Anrainern auf dieses Problem hingewiesen, bestätigt der Leiter der Landesverkehrsabteilung Friedrich Schmidhuber. Wir nehmen diese Hinweise ernst und stellen uns darauf ein. So werden Kontrollen bewusst auch an Örtlichkeiten durchgeführt, die als „Raserstrecken“ im ländlichen Bereich bekannt sind. Das Gleiche gilt auch im Stadtbereich.Wir wissen, wo wir unser Spezialgerät zur Schallpegel- und Drehzahlmessung aufstellen müssen, bestätigt Gruppeninspektor Thomas Walkner von der Verkehrsabteilung. Im Jahr 2014 wurden bereits bei 81 Fahrzeugen teilweise eklatante Überschreitungen der Lärmentwicklung festgestellt.Dem Einfallsreichtum von Verkehrsteilnehmern, die einfach einen besseren „Sound“ ihres Fahrzeuges erreichen wollen, ist vielfältig, erklärt Gruppeninspektor Thomas Walkner. Von Aufbohrungen des Auspuffs, bis zur Verwendung von Auspuffanlagen, die nur im Rennsport zugelassen sind (siehe Fotos).Ein Beispiel: Ein Motorrad darf laut Typisierung mit mittlerer Drehzahl einen Schallpegel von maximal 88 Dezibel erzeugen. Durch Manipulation wird dieser Wert um 21 Dezibel überschritten. Das klingt auf den ersten Blick nicht spektakulär und ist nach den Zahlen gerade einmal ein Viertel mehr. Im subjektiven Lärmempfinden des Menschen ist das manipulierte Motorrad dadurch aber 128 Mal so laut, wie ein vorschriftsmäßiges Motorrad des gleichen Typs. Mit anderen Worten: 128 normgerechte Motorräder erzeugen zusammen den gleichen Lärm, wie dieses eine manipulierte Motorrad.