Kriminalist des Jahres 2014
Raub, Drogen- und MenschenhandelDie „Vereinigung österreichischer Kriminalisten“ vergab am 17. Oktober 2014 im Wiener Rathaus zum elften Mal den Award „Kriminalist des Jahres“. Sieger wurden Ermittler des Bundeskriminalamtes; Zweite wurden gleichauf Kriminalisten der Landeskriminalämter Wien und Salzburg.Durch Ermittlungen und Zugriffe von vier Kriminalisten des Bundeskriminalamtes (.BK) wurden in den letzten eineinhalb Jahren mehr als 100 Verdächtige in mehreren Ländern Europas festgenommen. Einer kriminellen Organisation konnten durch Unterstützung der Ermittler Markus Trattnig, Robert Ban, Christian Honsa und Olivera Milenkovic 24 Raubüberfälle, vorwiegend auf Juweliere, nachgewiesen werden, neun davon in Österreich. In einem Fall wurden in Bosnien-Herzegowina 164 Kilo Kokain sichergestellt, in einem anderen waren es in der Türkei über 700 Kilo Heroin und 14 Tonnen Vorläufersubstanzen. Für diese Ermittlungen wurden die Kriminalisten des „Büros gegen die organisierte Kriminalität“ mit dem Award „Kriminalisten des Jahres“ ausgezeichnet. „Das Besondere an diesem Fall ist die Vielfalt der Deliktsbereiche in denen die Ermittler erfolgreich waren, deren Einfallsreichtum und der Aufbau der internationalen Vernetzung“, sagte Mag. Alfred Ellinger, Präsident der Vereinigung österreichischer Kriminalisten.Zweite in dem Bewerb wurden gleichauf Ermittler aus Salzburg und Wien: DrogenhandelAuf Grund der Arbeit von Salzburger Drogenermittlern wurde einer Gruppe von Dealern und Schmugglern der Handel mit 20 Kilo Kokain und derselben Menge Cannabis-Harz nachgewiesen sowie 150 Ecstasy-Tabletten. Die Kriminalbeamten hatten gegen insgesamt 82 Personen ermittelt; 22 von ihnen wurden wegen Gründung bzw. Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung angeklagt und 60 Drogenabnehmer wurden angezeigt. Der Haupttäter, ein 48-jähriger Salzburger, wurde im Sommer zu neun Jahren Haft verurteilt; 250.000 Euro seines Vermögens wurden für verfallen erklärt. Auch die Unterhändler des Haupttäters erhielten mehrjährige Haftstrafen.MenschenhandelEbenfalls auf dem zweiten Platz landete eine Gruppe des Landeskriminalamtes Wien. Die Kriminalisten der Gruppe Lager (Albert Lager, Robert Finda, Claudia Dannhauser, Jürgen Wachter, Erwin Bauer, Franz Gabmaier und Wolfgang Herrmann) hatten eine kriminelle Verbindung ausgehoben, die einen Handel mit mehr als 100 Frauen aus Bulgarien betrieben hatte. Die Zuhälter hatten die Frauen um 500 bis 1.500 Euro in Bulgarien „gekauft“ und sie nach Österreich und andere EU-Staaten gebracht. Ihr Preis richtete sich nach Attraktivität und Gewinnerwartungen. Die Frauen wurden teils mit brutaler Gewalt gezwungen auf den Strich zu gehen.Lebenswerk und soziales EngagementFür sein „Lebenswerk“ wurde der Vorarlberger Kriminalist Bertram Walser ausgezeichnet. Er hat in den schwersten Gewaltdelikten und Morden ermittelt, die in den letzten Jahren in Vorarlberg verübt worden sind. Für ihre sozialen Aktivitäten wurden Kriminalisten des Landeskriminalamts Wien, Außenstelle Süd (Werner Paszner, Alex Wurzinger und Manfred Mahrhauser) ausgezeichnet. Sie setzen sich seit einiger Zeit für ein Unfallopfer ein. Eine junge Frau war auf dem Weg zu einer Feier von einem PKW erfasst und schwer verletzt worden. Die Lenkerin des PKW hatte das Fahrzeug kurz davor gestohlen. Das Opfer ist seither schwer behindert.Kriminalistische ArbeitDer Award „Kriminalist des Jahres“ wurde 2014 zum elften Mal vergeben. Den Ausschlag für die Wahl gibt die Qualität der kriminalistischen Arbeit. Die Jury besteht großteils aus Kriminalpolizisten.