Drei Täter konnten im Zusammenhang mit dem Gewaltverbrechen in Köstendorf ausgeforscht werden. Das gab das Landeskriminalamt Salzburg am 23. Jänner 2013 in einer Pressekonferenz in der Landespolizeidirektion (LPD) Salzburg bekannt.Zwei Beschuldigte wurden am Vortag in München festgenommen. Der dritte Täter ist noch flüchtig.Im September letzten Jahres wurde ein 80-jähriger Pensionist in Straßwalchen Opfer eines Raubes. Mit Stichverletzungen überlebte der Pensionist schwer verletzt. Im Dezember 2012 erstickte eine 83-jährige Witwe in Köstendorf, nachdem sie von den Tätern gefesselt und geknebelt worden war.Landespolizeidirektor Dr. Franz Ruf betonte bei der Konferenz die gute Zusammenarbeit zwischen den Ermittlern des Landeskriminalamtes, der Staatsanwaltschaft Salzburg und den Polizeidienststellen in München.“Der Aufklärung der Gewaltverbrechen wurde seitens der LPD oberste Priorität eingeräumt, ist sie doch für das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung von ganz besonderer Bedeutung. Das Verwerfliche an den Fällen ist, dass Pensionisten, die eigentlich den Schutz der Gesellschaft brauchen, Opfer dieser Gewalttaten wurden“, sagte Ruf.Mit am Podium waren der Leiters des Landeskriminalamtes Salzburg, Oberst Albert Struber und der Vertreter der Staatsanwaltschaft Salzburg, Mag. Marcus Neher.Chronologie der EreignisseZwei unbekannte Täter suchten am 06. September 2012, um etwa 14:00 Uhr einen allein stehenden 79-jährigen Pensionisten in seinem Bauernhof im Bundesland Salzburg, Gemeinde Straßwalchen auf. Die Täter gingen sofort auf das Opfer los, knebelten und fesselten den alten Mann mit einem braunen Klebeband und fügten ihm Stich- und Hiebverletzungen zu.Ein Möbeltresor wurde von den Tätern mit massiver Gewaltanwendung geöffnet und Bargeld und Sparbücher erbeutet. Trotz der erheblichen Verletzungen konnte sich der Pensionist zu einem etwa 100 m entfernten Nachbarhaus schleppen. Dort wurde er von seiner Fesselung an den Händen sowie den Klebestreifen über seinen Mund befreit und ihm wurde Erste Hilfe geleistet.Eine 83-jährige Pensionistin aus der Gemeinde Köstendorf (Bezirk Salzburg-Umgebung) wurde am 4. Dezember 2012, gegen 15.00 Uhr tot in ihrem Haus aufgefunden. Die Frau war an Händen und Füßen mit Kleidungsstücken gefesselt und geknebelt worden. Bei der Obduktion stellten die Gerichtsmediziner als vorläufige Todesursache Ersticken infolge Gewalteinwirkung gegen Hals und Gesicht fest. Zudem war eine Kopfverletzung nach stumpfer Gewalteinwirkung ersichtlich.Die Hausärztin der Frau hatte zuvor die Polizei verständigt, da die betagte Dame trotz Klopfens und mehrfachen Anrufen nicht geöffnet hatte. Die Ärztin bemerkte am Haus eine eingeschlagene Fensterscheibe. Die Beamten der Polizei entdeckten dann die Leiche der 83-Jährigen im Wohnhaus.Aufgrund der durchgeführten Ermittlungen standen drei rumänische Staatsbürger im dringenden Tatverdacht mit den angeführten Straftaten in Verbindung zu stehen.Die Ermittler des Landeskriminalamtes Salzburg konnten die Tatverdächtigen bereits im Dezember 2012 zur Fahndung ausschreiben.Nach dem Ergebnis der Spurenauswertung besteht zwischen dem Raubmord in Köstendorf, dem Raub in Straßwalchen und zwei versuchter Einbruchsdiebstähle in den Pongauer Gemeinden Schwarzach und Sankt Veit ein Zusammenhang.Bei den Festgenommenen handelt es sich um zwei Rumänen im Alter von 21 und 34 Jahren. Beim dritten Täter handelt es sich um einen 31-jährigen Rumänen, dessen Aufenthaltsort derzeit noch nicht bekannt ist. In Gräfelfing bei München beobachtete die Polizei am 22. Jänner 2013 mehrere osteuropäische Bettler.Diese Personengruppe wurde gegen 17:00 Uhr von Polizisten einer zivilen Einsatzgruppe des Polizeipräsidiums München kontrolliert. Dabei konnte die aufrechte Fahndung im EKIS-SIS (Elektronisches Kriminalpolizeiliches Informationssystem ¬- Schengener Informationssystem) festgestellt werden. Die ausgeschriebenen Personen wurden ins Polizeipräsidium München verbracht.Die Fingerabdruckspuren des 21-jährigen Rumänen stimmen zu 100 Prozent mit den daktyloskopischen Spuren der Tatorte in Straßwalchen und Köstendorf überein. Im Zuge der Ersteinvernahme durch Beamte des Polizeipräsidiums München gestand der Rumäne, sowohl beim Mord in Köstendorf als auch beim Raub in Straßwalchen und bei mindestens vier weiteren Einbrüchen dabei gewesen zu sein.Über sofortigen Antrag der Staatsanwaltschaft Salzburg wurden gegen die zwei in München festgenommenen rumänischen Staatsbürger europäische Haftbefehle erlassen. Derzeit befinden sich die Beschuldigten in der Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim. Über die Auslieferung nach Österreich entscheiden die deutschen Behörden.Gegen den dritten, noch flüchtigen Täter im Mordfall Köstendorf, wurde vom Landeskriminalamt Salzburg bei der Staatsanwaltschaft Salzburg die Ausstellung eines europäischen Haftbefehles beantragt.Beim schweren Raub in Straßwalchen war eine weitere Person als Täter beteiligt, die laut rumänischen Polizeibehörden wegen Mordes in Rumänien gesucht wird. Weitere Details dazu müssen von den Ermittlern des LKA Salzburg noch abgeklärt werden.Der Erfolg der Polizei in diesen Fällen beruht zum einen auf der akribischen Tatortarbeit, den hartnäckigen Ermittlungen der Sachbearbeiter des Landeskriminalamtes und nicht zuletzt auf den vielen Hinweisen, die aus der Bevölkerung zu den vorliegenden Fällen gemacht wurden.
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