„Auf der sicheren Seite“
Die Österreichische Apothekerkammer, das Innenministerium und das Gesundheitsministerium warnen in einer gemeinsamen Aufklärungskampagne vor gefälschten Medikamenten aus dem Internet.“Gefälschte Arzneimittel gefährden nicht nur die Gesundheit jeder einzelnen Konsumentin und jedes einzelnen Konsumenten, sondern finanzieren kriminelle Netzwerke. Und dieser Form der Kriminalität sagen wir mit dem Bundeskriminalamt in enger Kooperation mit dem Gesundheitsministerium, der Apothekerkammer und Interpol entschieden den Kampf an“, sagte Innenministerin Mag.a Johanna Mikl-Leitner bei der Vorstellung der Aufklärungsinitiative „Auf der sicheren Seite“ am 1. Juni 2015 im Innenministerium in Wien.Von der Anonymität geschützt, verwenden Fälscherbanden das Internet für den Verkauf gefälschter Medikamente. Die Produkte werden unter unhygienischen Bedingungen hergestellt, sie sind mit Staub, Straßenfarbe, Giften und Abfall verunreinigt und werden über Webshops als vermeintlich sichere Arzneimittel in die ganze Welt verkauft. Um dagegen vorzugehen, warnen das Innenministerium, das Gesundheitsministerium und die Österreichische Apothekerkammer mit einer gemeinsamen Aufklärungskampagne „Auf der sicheren Seite“.“Die AGES Medizinmarktaufsicht, die dem Gesundheitsministerium untersteht, hat in den letzten Jahren mehr als 4.000 Verdachtsproben analysiert. 95 Prozent der Proben waren gefälschte oder illegale Produkte, oftmals mit anderen Inhaltsstoffen als deklariert und in falscher Dosierung“, sagte Gesundheitsministerin Dr. Sabine Oberhauser.Bei der von Interpol, den Zoll- und Gesundheitsbehörden „Operation Pangea VII“ im Mai 2014 wurden 12.000 illegale Websites geschlossen und 10 Millionen gefälschte Arzneimittel sichergestellt. In Österreich laufen die Ermittlungen gegen diese Form der organisierten Kriminalität im Referat „Integrity in Sport Unit“ im Bundeskriminalamt zusammen, das für die Bereiche Doping, Arzneimittel und Match Fixing (Wettbetrug) zuständig sind. In diesem Referat wurde 2014 auch die Sonderkommission „Vigorali“ geführt. Bei der Operation „Vigorali“ handelte sich den größten Arzneimittelfälschungsfall in Österreich.Mit der Informationskampagne „Auf der sicheren Seite“ sollen die Bürgerinnen und Bürger über die Gefahren von gefälschten Arzneimitteln aufgeklärt werden.