Achtung- „Teppichbetrüger“ unterwegs

Achtung- „Teppichbetrüger“ unterwegs Presseaussendung der Polizei SalzburgZwei unbekannte Männer suchten, am 27. September 2014, im Laufe des Tages, einen 82-jährigen Pensionisten an seiner Wohnadresse in Mattsee auf. Die Unbekannten gaben sich als Verkäufer eines Teppichhändlers in der Stadt Salzburg aus. Sie boten dem Mann drei angeblich hochwertige Perserteppiche zum Sonderpreis von über 3000 Euro an. Laut den Verkäufern musste das Geschäft schnell und gegen Barzahlung abgeschlossen werden, da sie dringend zum Flughafen müssten, um ihren Flug nicht zu versäumen. Der Pensionist ließ sich unter dem Druck und der Überredungskunst der beiden Betrüger zum Kauf der Teppiche überreden. Er behob bei seiner Hausbank das Geld und übergab es den Männern. Für die Teppiche bekam der Käufer weder ein Zertifikat noch eine Rechnung. Der 82-jährige wurde nach dem Kauf misstrauisch und ließ die erworbenen Teppiche von einem Teppichhändler begutachten. Dieser stellte fest, dass es sich um minderwertige Ware handelt und der Gesamtwert der Teppiche etwa 300 Euro beträgt.Auch in der Stadt Salzburg verkauften zwei Betrüger Teppiche an eine 69-jährige Frau. Am 29. September 2014, gegen 13.30 Uhr kontaktierte ein unbekannte die Familie per Telefon. Die Familie hätte vor Jahren einmal während eines Türkeiaufenthalts einen Teppich gekauft. Als Dank dafür würde man gerne am Nachmittag einen Besuch abstatten und ein Geschenk überreichen. Gegen 15.30 Uhr trafen zwei Männer an der Wohnadresse ein. Nach einem kurzen Gespräch boten die Männer abermals Teppiche zum Verkauf an. Nach langem Zureden ließ sich die 69-Jährige zum Kauf überreden. Das Opfer erstand um einige hundert Euro drei Teppiche. Die Frau nahm hierfür Geld aus ihrer Geldbörse und den Restbetrag aus einer Banktasche. Vorerst forderten die Männer einen höheren Betrag und boten auch an mit der Käuferin zu ihrer Bank zu fahren. Es blieb vorerst bei der vereinbarten Summe und die Männer verließen die Adresse. Einige Stunden später bemerkte die Dame, dass auch das restliche Geld in der Höhe von wenigen hundert Euro aus der Banktasche fehlte.In beiden Fällen werden die Männer als gepflegt und gut gekleidet beschrieben.1. Mann, ca. 60 Jahre alt, gut gekleidet (dunkler Anzug), südländlicher Typ, sprach gut Deutsch mit leichtem ausländischem Akzent, rundes Gesicht,2. Mann, ca. 20 Jahre alt, gut gekleidet (dunkler Anzug)In beiden Fällen fiel eine schwarze Mercedes Limousine auf. Laut ersten Erkenntnissen ist an der Beifahrertür ein goldener Schriftzug mit dem Wort „Soraya“ angebracht.Geschädigte von Teppichbetrügern können dies bei jeder Polizeidienststelle zur Anzeige bringen.Präventionstipps der PolizeiAblauf und „Betrugsmasche“Sie waren letztes Jahr in der Türkei oder vielleicht in Tunesien auf Urlaub und haben in einer Teppichmanufaktur einen handgeknüpften Teppich erstanden? Seit einiger Zeit sind in Österreich organisierte Tätergruppen unterwegs, die es gerade auf Personen mit diesen Eigenschaften abgesehen haben. Die Betrüger besorgen sich in den Teppichknüpfereien die Adressen von österreichischen Kunden und kontaktieren sie Monate oder Jahre nach dem Urlaub zu Hause. Vorerst geschieht dies telefonisch. Sie erkundigen sich, wie man mit dem seinerzeit gekauften Teppich zufrieden ist und versuchen auf diese Weise das Vertrauen ihres Gesprächspartners zu gewinnen. Sie erzählen von einer Geschäftsgründung in Österreich, von durch die Zollbehörde zurückgehaltenen Teppichen und manchmal auch von Schwarzgeld, das zwischen diesen Teppichen gelagert sein soll. Letztendlich fordern sie Geld – Geld für eine Kaution, die beim Zoll zur Wiedererlangung ihrer Teppiche zu hinterlegen sei. Die Forderungen die sie stellen, sind zuweilen enorm und machen meist einen fünfstelligen Eurobetrag aus. Für das geforderte Darlehen versprechen sie fette Renditen. Kurze Zeit nach dem Telefonat erhält das ausgewählte Opfer Besuch von einem der Täter, der das Geld in Empfang nimmt. Als Pfand lässt er ein paar Teppiche zurück und gibt dabei vor, der Wert der edlen Stücke würde den erhaltenen Geldwert bei weitem überschreiten. Die Realität ist natürlich eine andere. Die Teppiche sind Massenware von besonders schlechter Qualität, deren Wert gleich null ist. Sollte der Spuk nun vorbei sein, kann sich das Opfer glücklich schätzen. In der Regel ist es jedoch so, dass die Betrüger in weiterer Folge immer neuere Geschichten auftischen und weitere Geldforderungen stellen.Fälle der jüngsten Zeit waren von besonderer Tragik gekennzeichnet. Die Täter brachten die Betrogenen um ihre gesamten Ersparnisse, verleiteten sie mit Beharrlichkeit zu einer Kreditaufnahme oder veranlassten sie zu Kontoüberziehungen, die zur völligen Zahlungsunfähigkeit führten. Bei ihrem Vorgehen stellen sich die Betrüger genau auf die Psyche ihrer Opfer ein. Sie versuchen vorerst, deren Vertrauen zu erlangen und bei der Geldforderung Mitleid zu erwecken oder schüchtern die Opfer durch besondere Aggressivität ein.Empfehlung der Kriminalprävention:• Brechen Sie Telefonate, bei denen von Ihnen ein Darlehen gefordert wird, sofort ab. Lassen Sie sich auf keine Diskussionen ein und machen Sie Ihrem Gegenüber entschieden klar, dass Sie auf keine der Forderungen/Angebote eingehen werden.• Lassen Sie in Ihr Haus oder ihre Wohnung niemanden, den Sie nicht kennen.• Verwenden Sie zur Kontaktaufnahme mit solchen Personen die Gegensprechanlage oder verwenden sie die Türsicherungskette oder den Sicherungsbügel.• Versuchen Sie, sich das Aussehen der Person für eine spätere Personsbeschreibung genau einzuprägen.• Notieren Sie sich – sofern möglich – Autokennzeichen und Marke, Type sowie Farbe eines vermutlichen Täterfahrzeuges.• Erstatten Sie umgehend Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle (Notruf 133).Presseaussendung vom 30.09.2014, 15:43 UhrReaktionen bitte an die LPD Salzburgzurück

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