Todesfall in der Hirlatzhöhle

Todesfall in der Hirlatzhöhle Bezirk GmundenNur noch tot konnte ein 53-Jähriger aus Deutschland nach Forschungstätigkeiten in der Hirlatzhöhle geborgen werden. Eine Gruppe von insgesamt fünf deutschen, österreichischen und tschechischen Höhlenforschern stieg am 26. Februar 2016 gegen 10 Uhr von Hallstatt aus zum Portal der Hirlatzhöhle auf. Die Forscher bezogen das Biwak in der sogenannten „Sprengstelle.“ Dieses Biwak liegt für ungeübte Geher in etwa 2,5 bis 3 Gehstunden vom Eingang der Höhle entfernt. Die Höhlenforscher teilten sich am Morgen des 27. Februar 2016 in zwei Gruppen auf. Eine 31-jährige deutsche Staatsbürgerin stieg mit dem 53-jährigen deutschen Staatsbürger und einem 53-jährigen tschechischen Staatsbürger vom Biwak in der „Sprengstelle“ in Richtung „Schwabenland“ auf. Zu Ostern war eine fünftägige Forschungstätigkeit geplant – hier waren die entsprechenden Vorarbeiten zu machen. Der Ein- und Ausbau von Sicherungsseilen dauerte für die Forscher bis spät in die Nacht und so kamen die Drei gegen 2:30 Uhr, nach ca. 17 Stunden Forschungstätigkeit, in die Nähe des Biwaks.Nur ca. 200 Meter vor dem Biwak klagte der 53-jährige deutsche Staatsbürger aus Walldorf kurz über ein Gefühl der Kälte und brach dann völlig unerwartet zusammen. Sofort wurde mit Reanimationsmaßnahmen begonnen. Auch die zwei anderen Forscher, die bereits im Biwak schliefen, nämlich eine 36-Jährige aus Wien und ein 52-jähriger Deutscher aus Erlangen, wurden geweckt. Diese beiden Forscher traten nur eine kürzere Tour an und befanden sich deshalb schon im Biwak. Mehrere Stunden wurde der Mann von den vier Forschern reanimiert – leider ohne Erfolg.In den frühen Morgenstunden stiegen zwei Forscher aus der Höhle aus und schlugen Alarm. Die beiden Frauen verblieben beim Verstorbenen.Am 28. Februar 2016 um 7:25 Uhr wurde der Bergrettungsdienst Hallstatt sowie die Höhlenrettung und die Exekutive über den Vorfall verständigt. Ein Beamter der Alpinen Einsatzgruppe Gmunden stieg mit zwei Bergrettern und der Gemeindeärztin in die Höhle ein. Unterstützt wurde die gesamte Aktion vom Polizeihubschrauber „Libelle Salzburg“, der die Höhlenretter und das Gepäck am Tau bis zum Höhlenportal flog. Um 11:42 Uhr war dieser Stoßtrupp vor Ort. Um 15:40 Uhr erreichte die Gruppe das Höhlenportal und stieg nach Hallstatt ab.Die gesamte Bergung erfordert ein hohes Maß an seiltechnischem Können und umfangreiche alpinistische, psychische und physische Fähigkeiten. Wegen der engagierten, professionellen Arbeit der Österreichischen Höhlenrettung mit den befreundeten bayrischen Kollegen konnte der Leichnam früher als erwartet geborgen werden. Im Einsatz befanden sich ein Beamter der Alpinen Einsatzgruppe Gmunden, ein Beamter der Polizei Hallstatt, die Flugeinsatzstelle Salzburg, 17 Mann vom Bergrettungsdienst Hallstatt und 26 Höhlenretter.Presseaussendung vom 29.02.2016, 06:38 UhrReaktionen bitte an die LPD Oberösterreichzurück

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