Spaltensturz am Hallstätter Gletscher
Spaltensturz am Hallstätter Gletscher Bezirk GmundenEin 40-Jähriger aus dem Bezirk Murtal stieg am 7. November 2021 mit Tourenschiern über den Randkluftanstieg auf den Hohen Dachstein. Gegen 11:30 Uhr kletterte er den Klettersteig wieder ab und fuhr ab dem Schidepot bei der Randkluft mit seinen Tourenschiern über den Gletscher ab. Ein Stück voraus fuhr ein 64-jähriger Bergführer mit seinen sieben Gästen über den Gletscher ab. Dieser hielt beim Eisstein an und traute sich nach Begutachtung aufgrund der Verhältnisse den östlichen Hang nicht weiter abzufahren. Er wies seine Gruppe an, möglichst hoch zur befestigten Radrakspur auszuqueren. Kurz darauf hielt auch der 40-Jährige an besagter Stelle an und entschloss sich ebenfalls den Hang beim Eisstein auszuqueren. Zuvor fuhr er aber noch ein kleines Stück ab und stürzte dabei ca. zwölf Meter tief in eine oben nur ca. 50cm breite Gletscherspalte. Eine weiche Schneebrücke dämpfte den Aufprall des Tourengehers. Die bislang offenen Gletscherspalten sind derzeit teilweise vom frisch gefallenen Schnee überdeckt und sehr schwer zu erkennen. Der Bergführer und die Kursteilnehmer haben den Spaltensturz beobachtet und sogleich die Rettungskette in Gang gesetzt. Der 64-Jährige verständigte außerdem vier seiner Kameraden vom Bergrettungsdienst die zufällig auch am Dachstein unterwegs waren. Gemeinsam begannen sie mit der Rettung des 40-Jährigen, der ansprechbar war aber über Atemnot und Unterkühlung klagte. Zwischenzeitlich brachte der Polizeihubschrauber Libelle Salzburg weitere Bergretter und einen Alpinpolizisten auf den Dachstein, damit diese die terrestrische Rettung unterstützen können. Vor Ort herrschte teils sehr böiger Wind. Auch ein Notarzt und ein Flugretter wurden von der Flugpolizei aufgeflogen. Gemeinsam konnte der 40-Jährige nach über einer Stunde aus der Spalte gerettet werden. Er lehnte nach Untersuchung durch den Notarzt eine weitere Behandlung oder Einlieferung in ein Krankenhaus ab.Presseaussendung vom 07.11.2021, 19:53 UhrReaktionen bitte an die LPD-Oberösterreichzurück