Rip-Dealer in Haft Landeskriminalamt OÖ, EB 05 – BETRUGPer E-Mail wurden die Verantwortlichen eines Produktionsbetriebes aus Oberösterreich erstmals am 29. Oktober 2014 kontaktiert. Ein finanziell potenter Investor hätte Interesse an den Produkten der oberösterreichischen Firma zu einem Kaufpreis von einer Million Euro. Nach drei persönlichen Treffen in Mailand sollte es am 2. Dezember 2014 in Verona zur Vertragsunterzeichnung kommen. Allerdings verlangten die Täter, dass als Provision von der oberösterreichischen Firma 62.500 Euro plus eine teure Marken-Uhr für den Vermittler mitgebracht würden. Im Gegenzug würden aber vom Auftraggeber 210.000 Euro als Anzahlung in bar übergeben. Bei diesem Geldtausch gelang es den Tätern anstelle Echtgeld sogenannte wertlose Faksimile an die Opfer zu übergeben. Die Höhe der Bereicherung betrug 70.000 Euro. Nachdem von den Opfern der Betrug erkannt wurde, wandten sie sich kurz vor Weihnachten an die Behörden.Schaden in der Höhe von mindestens 60.000 Euro verursachte ein 29-jähriger Beschuldigter aus Serbien. Er steht in Verdacht als Mitglied einer kriminellen Organisation schwere Betrugsstraftaten nach dem modus operandi „Rip Deal“ begangen zu haben. Seit zumindest September 2013 soll der 29-Jährige von seinem Wohnsitz in Wien als sogenannter Mediator (Telefonanbahner) für diese Gruppierung tätig gewesen zu sein. Konkret war er für den Erstkontakt, also die Opfersuche und Opferakquise, per Telefon und per E-Mail zuständig. Ab 9. September 2013 soll er einen „Rip Deal“ zum Nachteil eines deutschen Hotelbesitzerpaares mit einem Schaden von 60.000 Euro initiiert haben. Letztendlich kam der Deal am 12. Dezember 2013 in Mailand durch seine Mittäter erfolgreich zum Abschluss. Kurz vor Weihnachten 2013 kontaktierten die Betroffenen das Landeskriminalamt Oberösterreich und konnten schließlich zu einer Anzeigeerstattung bei einer deutschen Dienststelle bewogen werden.Nach Rechtshilfeersuchen der Staatsanwaltschaft Regensburg wurde das LKA OÖ durch die Staatsanwaltschaft Wien mit den weiteren Ermittlungen beauftragt. Im Zuge umfangreicher Ermittlungen konnten weitere versuchte Anbahnungen zu „Rip Deal“-Straftaten wahrgenommen werden. Anfang Juni 2014 konnte eine österreichische Immobilienhändlerin, die sich schon persönlich mit den Tätern in Italien getroffen hatte, seitens der Ermittler noch rechtzeitig gewarnt werden.Aufgrund der von der StA-Wien angeordneten Telefonüberwachungen, Rufdatenrückerfassung und der begleitenden Ermittlungen, konnte in der Folge der Beschuldigte als Anbahner identifiziert werden. Er wurde am 11. Februar 2015 auf Grund einer Festnahmeanordnung der Staatsanwaltschaft Wien in seiner Wohnung in Wien festgenommen. Bei Vollzug der Durchsuchungsanordnung konnten ein Notebook, ein Modem, viele Handys und SIM-Karten sichergestellt werden. Am 12. Februar 2015 wurde der 29-Jährige in die Justizanstalt Wien-Josefstadt eingeliefert.Rückfragehinweis zur Aussendung:BezInsp. Rupert ORTNERLandespolizeidirektion OberösterreichLandeskriminalamt EB 05 – BetrugTelefonnummer: 0664/ 526 71 34Presseaussendung vom 17.02.2015, 12:06 UhrReaktionen bitte an die LPD Oberösterreichzurück
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