Polizisten retten Besatzungsmitglieder aus Seenot
Am Nachmittag des Sonntags 17.07.2011 wurde die Besatzung des Polizeibootes Schörfling (GrInsp. Klaus Starzengruber und GrInsp. Christian Mayerhofer) von der Polizeiinspektion Schörfling über die Auslösung der Sturmwarnanlage mit einem Sturm mit Spitzen bis 80 km/h informiert.Aus diesem Grund wurde der Attersee von Schörfling in Richtung Unterach von den Polizisten befahren und alle am See befindlichen Schiffsführer auf die Sturmwarnung hingewiesen. Sie wurden angewiesen die nächstgelegenen Liegeplätze anzulaufen. Auf Grund des noch herrschenden Schönwetters befanden sich sehr viele Boote am See.Im Seengebiet in Höhe von Seefeld konnte von den Polizisten ein sich in großer Seenot befindliches Segelboot wahrgenommen werden, welches noch ca. 150 Meter vom Seeufer entfernt war.Das Boot hatte bereits erhebliche Schlagseite, war augenscheinlich manövrierunfähig und drohte mehrmals in den über 2 Meter hohen Wellen zu kentern. Es bestand permanente Gefahr, dass eines oder mehrere Mitglieder der 4-köpfigen Besatzung über Bord gehen und im See ertrinken würden. Nur 2 Besatzungsmitglieder waren mit Schwimmwesten ausgerüstet.Unter enormen Einsatz gelang es dem Polizeiboot backbordseitig an das Segelboot heranzukommen, eine Leinenverbindung herzustellen und die beiden weiblichen Besatzungsmitglieder auf das Polizeiboot zu retten.Im Zuge dieses Manövers kam es zu einem Zusammenstoß des Segelschiffes mit dem Polizeiboot, wobei das Polizeiboot an der Backbordseite sowie an der Reling und an der Freibord beschädigt wurde. Durch den unvermindert anhaltenden Sturm bestand weiterhin eklatante Gefahr eines Zusammenstoßes der beiden Boote.Nachdem mehrere Versuche wegen des starken Seegangs gescheitert waren, das Segelboot an einer Boje zu verheften, wurde das Segelboot bis zum Abflauen des Sturmes gesichert.Als Grund für den Seenotfall konnte eruiert werden, dass sich vor dem Sturm eine Flaute einstellte und das Segelboot fahrlässigerweise zu wenig Treibstoff für den Flautenschieber an Bord hatte, sodass weder Segel noch Motorbetrieb möglich waren.Wegen des abrupt hereinbrechenden Sturmes waren auch noch etliche andere Besatzungen in Seenot geraten. Nur durch die ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen der oberösterreichischen Wasserrettung, Feuerwehr und Polizei war es möglich auch diese Besatzungen zu retten!