Polizeianhaltezentrum Linz eröffnet

Nach rund einem Jahr Bauzeit wurde am 29. April 2021 das neurenovierte Polizeianhaltezentrum Linz offiziell seiner Bestimmung übergeben.Fast auf den Tag genau 39 Jahre war das 1981 erbaute und damals unter dem Namen „Polizeigefangenenhaus“ geführte Gebäude in Betrieb und war für tausende „Übeltäter“ Sühne für ihre Missetaten. Mit Dezember 2019 musste das PAZ Linz aufgrund massiver brandschutz- und bautechnischer Mängel geschlossen werden. Lange Planungsphasen waren der Schließung vorangegangen und so begannen noch im gleichen Monat umfangreiche Umbau- und Sanierungsmaßnahmen für eines der modernsten Anhaltezentren Österreichs. „Das Polizeianhaltezentrum Linz war in die Jahre gekommen und eine Sanierung aufgrund der erheblichen Mängel unumgänglich. Umso mehr freut es mich, dass nun ein modernes PAZ für Oberösterreich entstanden ist. Ab jetzt wird es als zentrales Kompetenzzentrum für den Anhaltevollzug fungieren und alle Zuständigkeiten in Linz bündeln“, zeigt sich Landtagspräsident Stanek von der modernen Einrichtung begeistert.Das neurenovierte PAZ setzt nicht nur punkto Sicherheits- und Überwachungstechnik neue Akzente, sondern legt auch zum Thema Anhaltevollzug zeitgemäße Maßstäbe. So verstehen sich die 54 Kolleginnen und Kollegen des PAZ Linz nicht bloß als „Auf- und Zusperrer“ von Zellen, sondern als Support- und Fachstelle für den polizeilichen Anhaltevollzug in Oberösterreich. Neben dem Transportmanagement für festgenommene Menschen, Fach- und Fortbildungsstelle für den Themenbereich Anhaltevollzug, Sanitätsdienst im Anhaltevollzug und Haftraummanagement für das Bundesland OÖ ist das PAZ Linz Garant für eine menschenwürdige und gesetzeskonforme Verwahrung von bis zu maximal 60 Häftlingen. „Im Vordergrund steht der Mensch – Das PAZ Linz hat sich zur Aufgabe gemacht die Menschenrechte zu wahren und eine gesetzestreue Anhaltung von Menschen zu garantieren. Garantiert sind im neuen Haus auch die Wertschätzung und Förderung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Mitarbeiterorientierung“ ist eine der Kernphilosophien des neuen PAZ Linz. Mitarbeiter zu fördern, ihnen eine abwechslungsreiche und interessante Tätigkeit zu bieten ist oberster Prämisse der FGA“, betonte Abteilungsleiter HR Walter Folger bei seiner Festansprache. Der organisatorische Dienstbetrieb des neuen PAZ wurde in Abstimmungen mit dem BMI und der Volksanwaltschaft gemäß den geltenden rechtlichen und menschenrechtlichen Vorschriften gestaltet. Die Unterbringung der Häftlinge erfolgt aufgeteilt auf insgesamt vier Stationen. Dabei wurde höchstes Augenmerk auf sichere und angepasste Verwahrung von festgenommenen Personen gelegt. Menschen die nach den Bestimmungen der Strafprozessordnung festgenommen sind, werden auf Station A (max. 11 Haftplätze), Verwaltungsstrafverbüßer, Verwaltungsverwahrungshäftling auf den Stationen B (max. 19 Haftplätze ) und C (max. 9 Haftplätze) und weibliche Häftlinge auf Station D (max. 10 Haftplätze) untergebracht. Zudem stehen im PAZ Linz drei Sicherheitszellen und eine besonderes gesicherte Zelle zur Verfügung.“Wir als Polizei sind täglich im Einsatz für die Freiheit und Sicherheit der Menschen in Österreich und tragen Sorge, für die Einhaltung der Menschenrechte. Gerade in einem so sensiblen Bereich wie dem Anhaltevollzug sind die Kolleginnen und Kollegen in besonderem Maß gefordert einen der Eckpfeiler „Wahrung der Menschenrechte“ zu beachten. Es ist daher nur gut und recht, den Kolleginnen und Kollegen in diesem sensiblen und wichtigen Bereich die besten Rahmenbedingungen zu schaffen. Ich wünsche der PAZ-Mannschaft alles Gute und bedanke mich für den motivierten und professionellen Einsatz!“, sagte Landespolizeidirektor Andreas Pilsl bei seiner Festansprache. Neben Landtagspräsidenten Wolfgang Stanek, Landespolizeidirektor Andreas Pilsl und Abteilungsleiter Hofrat Walter Folger, gaben sich unter anderem Hofrat Erwin Fuchs, Ministerialrat Mag. Michael Humer und Brigadier Karl Pogutter die Ehre und beglückwünschten die Verantwortlichen für den gelungenen Umbau.Das PAZ Linz ist somit optimal auf die Bewältigung seiner zukünftigen Aufgaben vorbereitet. Höchste Sicherheit und Wahrung der Menschenwürde gehen somit Hand in Hand und zeichnen das neue Anhaltezentrum Linz besonders aus.Autor: Adolf Wöss

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