P.M.M.R. – Polizei.Macht.Menschen.Rechte
Am 25. Juni 2012 wurde einer Gruppe von Polizistinnen und Polizisten aus ganz Oberösterreich im Landespolizeikommando der aktuelle Projektstand zum Thema Polizei.Macht.Menschen.Rechte präsentiert.Der neue Projektleiter Mag. Thomas Gamsjäger referierte über die Projektergebnisse der letzten vier Jahre und stellte die Stoßrichtung der Arbeit der nächsten Jahre vor. Durch die Auseinandersetzung mit den zentralen Orientierungssätzen des Projektes soll das Verständnis für das Ziel von Polizeiarbeit – die Gewährleistung der ungehinderten Inanspruchnahme von Menschenrechten aller in Österreich aufhältigen Personen – weiter vertieft und selbstverständlich werden.Diese Gewährleistungspflicht und der Umstand, dass genau dazu täglich in Grundrechte von Menschen eingegriffen werden muss, ergibt in gewisser Weise einen Grundkonflikt und stellt die besondere berufliche Herausforderung für jede Polizistin und jeden Polizisten dar. Letztlich ist heute und hinkünftig der Begriff der professionellen Polizeiarbeit von der Menschenrechtsorientierung des Berufsbildes nicht mehr zu trennen.Brigadier Thomas Schlesinger, MA stellte in weiterer Folge eine neue Initiative der Projektgruppe P.M.M.R. vor, bei der es darum gehen wird, durch eine umfassende Befragung von Führungskräften, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aber auch von Teilen der Bevölkerung die zentralen Kompetenzen eines Exekutivbediensteten zu erheben und zu definieren. Die wissenschaftliche Betreuerin des Projektes „Kompetenzatlas“, Frau Mag. Michaela Forstik der SIAK, erläuterte den Teilnehmern Hintergrund und Methodik der Erhebung.Die Tagungsteilnehmer werden in den nächsten Tagen in einer elektronischen Umfrage ihre Meinungen und Haltungen zur Wichtigkeit von 64 differenzierten Kompetenzen aus dem sozialen, persönlichen, methodischem und fachlichen Bereich zu dokumentieren. Aus diesen Rückmeldungen der Praktikerinnen und Praktiker aus allen neun Bundesländern sowie von Führungskräften und Bevölkerung soll ein demokratisch erhobenes Bild davon entstehen, welche Schlüsselkompetenzen Polizeibedienstete in Österreich idealerweise vorzuweisen in der Lage sein sollten. Diesem Profil entsprechend werden Auswahl- und Ausbildungsprozesse der Zukunft gestaltet sein müssen.GenMjr Franz Gegenleitner wies in seinem Schlussstatement darauf hin, dass in dieser Form der Erhebung und Festlegung von „guter Polizei“ der nachhaltig geänderte Umgang innerhalb der Polizei erkennbar wird. Wurden grundlegende Annahmen über die Polizei in der Vergangenheit von wenigen Personen an der Spitze der Organisation getroffen, fließt heute die Meinung und Haltung vieler in diese „Wahrheiten“ ein.Damit, dass jede Polizistin und jeder Polizisten sich darauf verlassen kann, als Mensch und mit ihrer und seiner Meinung in der Polizei ernst genommen zu werden, ist die beste Voraussetzung dafür, dass auch Polizistinnen und Polizisten die Menschen, mit denen sie sich beruflich auseinander setzen, ernst nehmen und ihnen die Gewährleistung der Menschenrechte aller ein persönliches Anliegen ist – ein guter Grund, mit Leidenschaft Polizistin und Polizist zu sein!