Neue Schutzwesten für die Polizei

2.000 neue Schutzwesten und ballistische Gilets werden für Polizistinnen und Polizisten im heurigen Jahr gekauft und ausgeliefert.Eine Arbeitsgruppe des Bundesministeriums für Inneres beschäftigt sich seit Anfang 2016 außerdem mit der Frage, ob leichte ballistische Gilets mit integriertem Stichschutz angeschafft werden sollen.“Im Hinblick auf die zunehmende Bedrohungslage in Europa, die in den Terroranschlägen der jüngeren Vergangenheit in Frankreich und Belgien gipfelte, werden Polizistinnen und Polizisten noch heuer 2.000 neue Überziehschutzwesten erhalten“, sagte Innenminister Mag. Wolfgang Sobotka am 15. Juni 2016 in Wien. „Außerdem wird bei der Polizei die Einführung einer personenbezogenen ballistischen Schutzausrüstung überlegt, die die vorhandene Schutzausrüstung ergänzen soll. Deshalb wurde Anfang 2016 eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich mit der mittel- bis langfristigen Entwicklung auf diesem Gebiet auseinandersetzt und Grundlagen für notwendige Maßnahmen schaffen soll.“Die Arbeitsgruppe „Personenbezogene Schutzausrüstung“ tagt seit Anfang 2016 mindestens einmal im Monat und setzt sich aus Expertinnen und Experten des Innenministeriums sowie aus polizeilichen Einsatztrainern und Spezialisten der Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (WEGA) zusammen.In einer einjährigen Testphase sollen voraussichtlich die WEGA sowie Polizistinnen und Polizisten bestimmter Einsatzeinheiten und exponierter Polizeiinspektionen wie jene am Praterstern mit ballistischen Gilets ausgestattet werden.Ballistische GiletsBallistische Gilets haben gegenüber den derzeit verwendeten Unterziehschutzwesten den Vorteil, dass sie schnell an- und abgelegt werden könnten. Sie sind mittels Reißverschluss einfach zu bedienen und über der Oberbekleidung zu tragen. Es können Ausrüstungsgegenstände wie Funkgerät oder Body Cam in Taschen mitgeführt werden. Gegenüber den derzeit verwendeten Überziehschutzwesten haben die ballistischen Gilets den Vorteil des geringeren Gewichts, was ein Tragen während der gesamten Zeit im Außendienst möglich macht.ÜberziehschutzwestenDerzeit werden bei der Polizei je nach Einsatzbereich ballistische Überziehschutzwesten der Schutzklassen 1-4 verwendet. Sie bieten Schutz gegen handelsübliche Munition aus Kurz- und Langwaffen sowie bestimmte Sondermunition. Die Halteleistung der Schutzwesten wird regelmäßig in Stichproben durch kontrollierten Beschuss überprüft.Seit 2013 wurden 4.000 neue Schutzwesten der Schutzklasse 1+ an Polizistinnen und Polizisten ausgeliefert. Das entspricht einem Schutz gegen Geschoße in Kaliber 9×19 mm im gesamten Bereich sowie im vorderen Bereich des Oberkörpers gegen Geschoße im Kaliber .357 Win. Und 44 Mag. Insgesamt sind derzeit 4.500 Überziehschutzwesten „alt“ und 4.000 Überziehschutzwesten „neu“ im Einsatz. 1.000 neue Überziehschutzwesten werden im Sommer 2016, weitere 1.000 Ende 2016 ausgeliefert.UnterziehschutzwestenDie von Personenschützern und zivilen Zugriffsgruppen verwendeten Unterziehschutzwesten weisen eine Schutzleistung der Klasse 1 gegen Geschosse im Kaliber 9×19 mm auf und sind teilweise mit einem Stichschutz ausgerüstet. Derzeit werden ca. 970 Stück neuerer Bauart (max. 11 Jahre) und ca. 1.900 Stück älterer Bauart verwendet.Der Landespolizeidirektor von Oberösterreich Andreas Pilsl, BA MA begrüßt diesen Entschluss und sagte, dass es ein „wichtiger Schritt zum besseren Schutz unserer Polizisten ist“.

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