Leichen im Traunsee – Nachtragsmeldung

Leichen im Traunsee – Nachtragsmeldung Landeskriminalamt OÖBei den im Traunsee gefundenen Leichen handelt es sich um ein Ehepaar aus dem deutschen Bundesland Hessen. Der 72-jährige Ehemann und seine 71-jährige Ehefrau hatten ihren Wohnsitz in der Nähe von Frankfurt am Main. Aus dem bisherigen Ermittlungsergebnis muss von einem Ehedrama ausgegangen werden, das am Wohnort der Verstorbenen ihren Ausgang nahm. Nähere Details dazu, vor allem die Motivlage und Ablauf des Verbrechens ist noch Gegenstand der umfangreichen Recherchen in Deutschland. Bislang existiert kein Hinweis auf einen unmittelbaren Tatort in Österreich. Eine absolut sichere Identifizierung des Mordopfers ist noch ausständig, wird jedoch anhand von medizinisch-biologischen Untersuchungen in den nächsten Tagen festgestellt werden. Mittlerweile wurde auch das Fahrzeug der Ehegatten aufgefunden und sichergestellt. Der 72-Jährige reiste offenbar am 30. Dezember 2015 nach Gmunden, wo er die nächsten Tage in Hotels verbrachte. Wann er die Koffer im See versenkt hatte, lässt sich bislang ebenso wenig angeben wie der Zeitpunkt des offenbaren Suizids. Die Beteiligung einer 3. Person ist reine Spekulation und kann nach dem derzeitigen Erhebungsstand nicht nachvollzogen werden. Diesbezüglich laufen natürlich weitere Erhebungen.Pressekonferenz zum Leichenfund am Traunsee (5. Jänner 2016)Staatsanwaltschaft Wels / Landeskriminalamt OberösterreichZur heutigen Pressekonferenz „Zwei Koffer mit Leichenteilen im Traunsee gefunden“ standen die Staatsanwältin Mag.a Birgit Ahamer, der Leiter des Landeskriminalamtes (LKA) Oberösterreich Gottfried Mitterlehner, BA und der Leiter der Tatortgruppe des LKA OÖ Erwin Kepic den versammelten Medienvertretern Rede und Antwort. Kleidungsstücke der Leichen und Gegenstände vom Tatort wurden auf Fotos präsentiert. Bekanntlich wurde in den Mittagsstunden des 3. Jänner 2016 ein Koffer im Traunsee gefunden. Er trieb nahe dem Ufer im Wasser. Beim Inhalt handelte es sich um Teile eines Frauenkörpers. Am späten Nachmittag wurde vom Polizeidiensthund „Tarzan“ ein weiterer Koffer unweit des ersten Fundortes aufgespürt. In diesem Koffer befanden sich weitere Leichenteile der Frau. Nach Anordnung der Staatsanwaltschaft Wels wurde am späten Abend eine Autopsie im Gerichtsmedizinischen Institut (GMI) Salzburg durchgeführt. Diese ergab, dass die Frau zwischen 50 und 70 Jahren gewesen sein dürfte und einen korpulenten Körperbau hatte. Im Zuge der Fahndung wurde am Nachmittag des 4. Jänner 2016 von EKO Cobra Tauchern ein weiterer Leichnam entdeckt. Es handelte sich um einen männlichen Körper. An dessen Händen waren zwei Koffer, die mit Steinen beschwert waren, mit Kabelbindern befestigt. Bei der Leiche fand man auch eine Tasche mit persönlichen Gegenständen. Außerdem konnten die Taucher in nächster Nähe zum männlichen Toten auch eine Tasche mit einem Betonklotz bergen. Die Beweismittel wurden wiederum in das GMI Salzburg gebracht. Dort wurde beim Öffnen des Betonklotzes der Kopf der weiblichen Leiche freigelegt. Die Untersuchungen ergaben, dass auch der Mann im Alter zwischen 50 und 70 Jahren, ca. 170 cm groß und korpulent war. Hinsichtlich der Todesursache stellten die Ermittler fest, dass die Frau erdrosselt worden war und der Mann ertrunken sein dürfte. Der Todeszeitpunkt liegt laut den Ermittlern zwischen 24. Dezember 2015 und 3. Jänner 2016.Laut Staatsanwältin Ahamer gibt es hinsichtlich der Todesursache des Mannes nach dem derzeitigen Ermittlungsstand keine Hinweise auf fremde Gewalteinwirkung. Vorbehaltlich des toxikologischen Gutachtens wird von den Ermittlern von einem erweiterten Selbstmord ausgegangen. Der Mann dürfte zuerst die Frau ermordet, zerstückelt und in Koffern verpackt im Traunsee versenkt haben. Anschließend soll er sich selbst gefesselt und, mit der oben erwähnten Tasche beschwert, im See ertrunken sein. Die weiteren Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Man erhofft sich die Identität der beiden Leichname rasch zu klären und den Tatort zu finden.Presseaussendung vom 06.01.2016, 10:45 UhrReaktionen bitte an die LPD Oberösterreichzurück

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