Integration geht uns alle an
Integrationsexperte Efgani Dönmez, Bundesrat a.D., hat eine Einladung von Landespolizeidirektor Andreas Pilsl, BA MA angenommen und die Direktion am 12. April 2016 besucht.Hauptthema des Besuches war die Vorstellung des Projektes „Kompetenz- und Lagezentrum Migration“ mit dem die oberösterreichische Polizei den Kontakt zu Asylwerbern sucht.Das Projektteam stellte Herrn Dönmez den derzeitigen Umsetzungsstand und die angestrebten Ziele vor. Der Experte konnte wichtige Tipps für das Gelingen des Projektes geben.“Mit dem neuen Projekt wollen wir die Kommunikation zu Asylwerbern und deren Betreuern verbessern. Wenn uns diese Menschen vertrauen, dann werden wir auch Informationen von ihnen erhalten. Es geht uns darum, so früh wie möglich Probleme zu erkennen und einen Beitrag zur Integration zu leisten“, so Landespolizeidirektor Pilsl.Dönmez pflichtete bei: „Wir sollten aus den Fehlern der Vergangenheit lernen. Es gibt bereits Ansätze einer Parallelgesellschaft bei Menschen, die etwa aus der russischen Föderation nach Österreich gekommen sind. Auch bei anderen Ursprungsländern ist die Integration nicht zufriedenstellend gelungen“. Das zeige sich vor allem bei Menschen mit niedrigerem Bildungsniveau, bei mangelnden Sprachkenntnissen oder auch beim Einfluss von reaktionären Vereinen aus den Herkunftsländern. Das Projekt der Landespolizeidirektion Oberösterreich sei aber ein wichtiger erster Schritt in die richtige Richtung, so Dönmez.Was will die Polizei in Oberösterreich mit dem Projekt erreichen?Um einen Gesamtüberblick über die wachsende Anzahl von Asylquartieren in Oberösterreich zu bekommen und mit den Betreuern in den Quartieren eine bessere Vernetzung zu erreichen, startete die Polizei in Oberösterreich mit dem Projekt Kompetenz- und Lagezentrum Migration (KLM). Derzeit gibt es etwa 492 Asylquartiere mit 13.750 Quartierplätzen in Oberösterreich (Stand 4. April 2016). Regelmäßige Kontaktaufnahmen mit den Betreuern der Quartiere soll Konfliktpotentiale aber auch Radikalisierungstendenzen erkennbar machen, um hier frühzeitig Schritte setzen zu können. Das Projekt soll auch wichtige Informationen für die Polizeidienststellen über die Sicherheitslage vor Ort bringen, aber auch einen Gesamtüberblick für die Sicherheitsbehörden in Oberösterreich, allen voran die Landespolizeidirektion.