Gemeinsam sicher
Gemeinsam mit den Gemeinden möchte die Polizei mit einem Pilotprojekt in Schärding die Zusammenarbeit und die Kommunikation mit den Bürgern verbessern und damit auch das Sicherheitsgefühl heben, das mit dem tatsächlichen Kriminalitätsbild oft nicht übereinstimmt.Ein Sicherheitsbürger in jeder Gemeinde soll Bindeglied zwischen Gemeindebürgerinnen und -bürger und der Polizei sein. Damit einerseits die Polizei über Probleme und Sorgen der Bevölkerung Bescheid weiß und andererseits um die Bürgerinnen und Bürger besser informieren zu können. Bei Infoveranstaltungen wird man die Bevölkerung gezielt über das tatsächliche Kriminalgeschehen, aber vor allem auch über präventive Maßnahmen informieren.Im Zuge dieses österreichweiten Projektes wurde neben den Bezirken Mödling, Eisenstadt und Graz, der Bezirk Schärding als überwiegend ländlicher Bezirk ausgewählt.Bei einem gemeinsamen Pressegespräch mit Bezirkshauptmann Dr. Rudolf Greiner und dem Bürgermeister von Taufkirchen an der Pram, Paul Freund als Vertreter des Gemeindebundes, stellten Landespolizeidirektor Andreas Pilsl, BA MA und Bezirkspolizeikommandant Matthias Osterkorn BA am 11. April 2016 in Schärding das Projekt vor.Ziel des Projektes ist es, die Unsicherheiten in der Bevölkerung abzubauen und die Kommunikation zu verbessern. „Es geht hier um eine Art „Kümmerer-Funktion“ und nicht darum Hilfssheriffs einzusetzen“, stellte Landespolizeidirektor Pilsl klar. „Die Sicherheitsbürger werden auch keine besonderen Rechte sondern einen besonderen Draht zur Polizei haben“, betonte Pilsl.Bezirkshauptmann Dr. Rudolf Greiner sagte, dass es bereits einige Überlegungen gegeben habe, das Sicherheitsgefühl der Menschen zu steigern. „Schaut man sich die Kriminalitätszahlen, die Aufklärungsquote und wie der Bezirk Schärding im Vergleich zu anderen Bezirken liegt an, kann man objektiv gesehen nicht von Problemen sprechen“, sagte Greiner. „Uns ist es ein gemeinsames Anliegen mit diesem Projekt, den Menschen die Unsicherheit zu nehmen“, so Greiner.Dass die Unsicherheit, gerade nach der Unterbringung von Flüchtlingen, in der Gemeinde Taufkirchen an der Pram groß war, veranlasste Bürgermeister Paul Freund dazu mehrere Infoveranstaltungen zu organisieren. „Die Menschen zu informieren ist ein wichtiger Schritt um Ängste abzubauen“, sagte Freund. So war es dann auch in Taufkirchen. „Als die ersten Bewohner da waren, lösten sich die Ängste auf und man sah, dass sie eigentlich unbegründet waren“.Ein erster Schritt bei dem Projekt wird die Zusammenarbeit bei möglichen Problemen in Freibädern sein. Beispielsweise die Schulung von Bäderpersonal oder die Ausarbeitung von mehrsprachigen Baderegeln. Auch hier kommt den Rückmeldungen aus der Bevölkerung eine große Bedeutung zu.Das Pilotprojekt wird wissenschaftlich begleitet und läuft vorerst bis zum zweiten Quartal 2017. Dann wird es ausgewertet bzw. evaluiert. Bei einer positiven Bewertung ist eine Ausweitung des Projekts angedacht.