Geht nicht gibts nicht!

So lautete das Motto der Radfahrprüfungen im Corona-Jahr 2020.In Oberösterreich unterstützt traditionell die Polizei bei der Abhaltung der Radfahrprüfung.Kinder ab 10 Jahren können die Prüfung freiwillig ablegen. Bei einer positiven Prüfung sind die Kinder im Alter von 10 bis 12 Jahren zum Lenken eines Fahrrades im Straßenverkehr – ohne Begleitperson – berechtigt.Die Wichtigkeit des Satzteiles „ohne Eltern“ verstehen vermutlich nur Eltern, die ihrem Kind nach positiver Prüfung noch am selben Tag die erste alleinige Fahrt zum nahegelegenen Lebensmittelmarkt erlauben.Mitunter sind es lange Minuten. Lange, bange Minuten… bis das eigene Kind, natürlich unversehrt, aber dafür umso stolzer wieder heim kommt.Da alle Kinder in Oberösterreich die Prüfung mit freundlicher Unterstützung von Verkehrspolizistinnen und –polizisten ablegen, sollten die ersten Fahrten ohne Mama und Papa aber sowieso gelingen!Nicht anders war es bei neun Kindern der Volksschule am Linzer Pöstlingberg. Die Schule musste Corona bedingt den Unterricht einstellen und wurde geschlossen. Die Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse waren darüber absolut nicht erfreut.Vermutlich wegen den fehlenden Unterrichtseinheiten, jedenfalls aber wegen der Radfahrprüfung, die nunmehr nicht gewohnt abgehalten werden konnte. Ohne Radfahrprüfung, die ausschließlich in der letzten Klasse der Volksschulen angeboten wird, drohte eine gefährliche Bildungslücke im Bereich Verkehrssicherheit!Dank Gruppeninspektor Martin Broucek von der Linzer Verkehrsinspektion gab es am 3. Juli noch ein glückliches Ende für die neun kleinen Heldinnen und Helden.Martin Broucek erfüllte den Wunsch der Kinder und nahm die Prüfung außerhalb der Schule (im privaten Umfeld) ab. Selbstverständlich wurden dabei alle Hygiene- und sonstigen Maßnahmen zur Ansteckungsvermeidung peinlich genau eingehalten.Die Mädchen und Buben waren mit solidem Wissen über die straßenpolizeilichen Vorschriften und mit Mund-Nasen-Schutzmasken bestens gerüstet. Unter den wachsamen, aber stets freundlichen Augen des Verkehrserziehers wurden die theoretischen Fragen rasch beantwortet und dann die Kreuzungen mit Bravour auf dem Rad gemeistert. Am Ende stellte Polizist Broucek die Ausweise aus und bestätigte den Prüflingen und ihren Eltern somit amtlich, dass sie berechtigt sind, ihr Rad im öffentlichen Straßenverkehr zu lenken. So endete wahrlich ein schöner und wichtiger Tag für die Pöstlingberger Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg zu sicheren, umsichtigen und vernünftigen Verkehrsteilnehmern.

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