Am 27. September 2012 fand eine Podiumsdiskussion bei der „Black Community“ statt. Eine Institution, die sich vor allem für ein faires uns sensibles Miteinander einsetzt – unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion, Behinderung und sexueller Orientierung.Die Initiative „Fair und Sensibel – Polizei und AfrikanerInnen“ will das „WIR-Gefühl“ fördern und durch umfassende Information der ortsansässigen Bevölkerung und zwischenmenschliche Begegnungen einen Beitrag zur Erhöhung der inneren Sicherheit in Österreich leisten. Vorurteile sollen abgebaut und Begegnungen ermöglicht werden, um gegenseitiges Vertrauen und Respekt zu schaffen. Ein Thema, das auch die oberösterreichische Polizei mit Projekten wie „Polizei.Macht.Menschen.Rechte (P.M.M.R.)“ stark forcieren will.Bei dieser Diskussionsrunde waren Oberstleutnant Josef Böck, Leiter des Referats Minderheitenkontakte der LPD Wien, Generalmajor Franz Gegenleitner, MA, Eingeteilter Leiter des Büros Organisation, Strategie und Dienstvollzug bei der LPD OÖ, Anslem Uche Njoku, Geschäftsführer der Black Community OÖ, und eine Sozialarbeiter von Fair & Sensibel, Emmanuel Genechi-Chukwuka anwesend und stellten sich vieler Fragen der Gäste. Ursprünglich wäre auch Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz geladen gewesen, der leider krankheitsbedingt kurzfristig absagen musste.Unter den Anwesenden wurde heftig diskutiert, um Probleme anzusprechen bzw. Lösungen zu finden. „Das Bild der Gesellschaft ändert sich ständig und so entstehen auch veränderte Bedingungen für die Polizei. Seit 5 Jahren wird dahingehend versucht ein neues Berufssbild bei der Polizei zu vermitteln und vor allem zu leben. Polizeiarbeit ist Arbeit mit Menschen,“ sagte Franz Gegenleitner. „Wenn wir die Leitsätze in dem Projekt P.M.M.R. betrachten, dann können all diese Leitsätze unter zwei Begriffen vereint werden: FAIR und SENSIBEL. Das Ziel der Polizei ist es die Gewährleitung der Menschenrechte garantieren.“ so Gegenleitner.“Wesentlich ist, dass die Führungsspitze diese menschlichen und sozialen Kompetenzen trägt und auch von dieser gelebt wird“, so Josef Böck. „Wir können viel von einander lernen, vor allem was das herzliche Lachen, die Freude und die Gelassenheit betrifft.“HINTERGRUND ZU FAIR & SENSIBELIm Frühjahr 2000 traf in Wien eine internationalen Expertenrunde zum Thema „Spannungen – Polizei und AfrikanerInnen“ zusammen – mitunter auch Vertreter der Wiener Fremdenpolizei und Exekutive, des Bundesasylamtes, privater Organisationen wie z.B.: Amnesty International, Caritas, sowie Mitarbeiter afrikanischer Vereine in Österreich.Einer der Lösungsvorschläge dabei war die Schaffung des Wiener Pilotprojektes „Polizei und AfrikanerInnen“, welches das offene Zugehen der Polizei auf die „Black Community“ und die Sensibilisierung – sowohl innerhalb der Exekutive wie auch innerhalb der Black Community – fördern sollte. Projektinitiatoren waren Obstlt. Josef Böck, Fr. Maga. Barbara Rainer von der Gesellschaft für bedrohte Völker und Mag. Sintayehu Tsehay.ZIEL DER INITIATIVEEin wesentliches Ziel dieser Initiative war es, bei der Polizei das Bewusstsein dafür zu stärken, dass die überwiegende Mehrheit der Afrikaner in Österreich nichts mit Drogen zu tun hat. Die Exekutive hat beruflich hauptsächlich mit kriminellen und kriminalisierten Menschen zu tun. Diesen Erfahrungen, Eindrücken und Vorurteilen, die im polizeilichen Alltag entstehen, sollten andere Erlebnisse entgegen gesetzt werden. Des Weiteren sollte die Vielfalt und Individualität der Afrikaner in Österreich hervorgehoben werden. Sämtliche Projektmitarbeiter waren ehrenamtlich neben ihren jeweiligen Hauptberufen in der Initiative tätig, auch der Projektleiter Obstlt. Josef Böck.WEITERENTWICKLUNG2004 wurde das Pilotprojekt umbenannt auf „Fair und Sensibel – Polizei und AfrikanerInnen“. Erstmals übernahm das Innenministerium eine Basisfinanzierung. Im Feber 2006 gründeten Obstlt. Josef Böck, Chefinspektor Ernst Köpl, a.o. Univ. Prof. Mag. Dr. Michael Zach und Univ. Ass. Dipl. Ing. Kojo Taylor – einer der wichtigsten Leader der African Community – den Verein „Fair und Sensibel – Polizei und AfrikanerInnen“.2009 übernahm Obstlt. Josef Böck hauptamtlich die Leitung des Vereines. Die Vereinsaktivitäten wurden vom engen Fokus des fairen und sensiblen Umgangs zwischen Polizei und AfrikanerInnen ausgeweitet auf die Sensibilisierung und Vernetzung in Diversity-Angelegenheiten zur Förderung eines österreichweiten, zwischenmenschlichen konfliktfreieren Zusammenlebens zwischen der Aufnahmegesellschaft – insbesondere der Exekutive – und allen Menschen unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion, Behinderung und sexueller Orientierung.AUFWERTUNGDie Aktivitäten von „fair & sensibel“ werden seither ständig aufgewertet, u.a. durch die Basisfinanzierung seitens des BM.I, durch die EU Förderung über den Europäischen Integrationsfonds, dem Europäischen Flüchtlingsfonds, dem BM.I und der EU, sowie durch die Schaffung eines neuen eigenen Referates für Minderheitenkontakte mit Stichtag 1. Mai 2010, durch Erlässe des Bundeskanzleramtes und des BM.I.PERSPEKTIVE UND VISIONDie langfristige Perspektive und Vision von „fair & sensibel“ ist es, durch eine Verstärkung der Begegnungen von Mensch zu Mensch, einen nachhaltigen Beitrag für ein friedvolles und konfliktfreieres Zusammenleben zwischen der Aufnahmegesellschaft und Minderheiten in Österreich zu leisten.Die zu lösenden Aufgaben sind einerseits die Probleme im Zusammenhang mit Integration von Migranten und Asylwerbern, andererseits die Sensibilisierung der Aufnahmegesellschaft für die Anliegen, Probleme, Kultur usw. der Migranten. Die Aufgabe von „Fair und Sensibel – Polizei und AfrikanerInnen“ ist es darüber hinaus, der Aufnahmegesellschaft die Notwendigkeit der Zuwanderung in Österreich zu vermitteln, andererseits den Migranten die Notwendigkeit der Integration und der damit verbundenen notwendigen Prozesse (Erlernen der Sprache, Einhaltung der Gesetze, Wahrung der Rechte und Pflichten, Kennenlernen der Institutionen der österreichischen Demokratie) aufzuzeigen. Der Verein lebt diese Prozesse durch seine Mitglieder und Mitarbeiter vor.TEAMUnter der Leitung von Oberstleutnant Josef Böck arbeiten rund 25 Menschen, darunter Polizisten, Österreicher mit und ohne Migrationshintergrund, Zugewanderte, Studenten und Asylwerber am Abbau von gegenseitigen Vorurteilen. Bei den Begegnungen wird auf Dialog gesetzt, denn:Feindbilder gedeihen am besten dort, wo es keine Kommunikation gibt.Rückfragehinweis: Pressestelle OÖ 059 133 40 1133
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in Oberoesterreich
Fair und Sensibel bei der „Black Community“ in Linz
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