Das Programm des diesjährigen Konzerts der Polizeimusik Oberösterreich im Brucknerhaus war von Premieren und einem besonderen Programm geprägt. Zunächst trat das Orchester zum ersten Mal offiziell unter der neuen Leitung von Kapellmeister Mag. Dr. Harald Haselmayr auf.Zum ersten Mal standen auch die Poxrucker Sisters gemeinsam auf der Bühne dieses ehrwürdigen Hauses und wurden zum ersten Mal von einem Blasmusikorchester in dieser Stärke begleitet. Auch die Verbindung E- Gitarre und Blasmusik hat es zumindest bei der Polizeimusik noch nie gegeben, noch dazu mit dem jüngsten Solisten, der jemals mit diesem Orchester auf der Bühne stand.Im ersten Teil dominierte Klassik und symphonische Blasmusik, wobei mit Wagners Vorspiel zum 3. Aufzug der Oper „Lohengrin“ und mit der Ouvertüre zu Verdis „Macht des Schicksals“ zwei absolute Höhepunkte für Blasorchester geboten wurden. Auch das von den beiden Euphonium-Solisten Musikmeister Ewald Brunner und Michael Stadlbauer besonders gefühlvoll interpretierte Stück „Softly, as I leave you“ (arrangiert von Schlagzeuer Thomas Hauber), sowie Philip Sparkes ebenso schwieriges wie effektvolles Stück „Music for a festival“ zeigten die Möglichkeiten und Fähigkeiten dieses Orchesters eindrucksvoll auf.Den zweiten Teil beherrschte nach einem Hymnus-artigen Einstieg (Trompetensolist: Othmar Engleder) Unterhaltungsmusik im besten Sinn des Wortes. Mit einem Arrangement des Welthits „Europe“ für E-Gitarre und Blasorchester stellte die Polizeimusik OÖ den 15-jährigen Musiker Michael J. Keplinger vor. Möglicherweise ein Schritt zu einer großen Karriere. Sowohl sein Talent als auch seine Begeisterung für das Instrument und die Konsequenz, mit der er sich der Musik widmet, sind außergewöhnlich. Als er dann noch eine rockige Zugabe nachlegte, war allen klar, Teil einer musikalischen Sternstunde geworden zu sein. Es blieb aber für die Zuhörer keine Zeit zum Ausrasten. Der gemeinsame Auftritt mit den „POXRUCKER SISTERS“, bei dem die drei feschen Mühlviertlerinnen erstmals mit Blasorchesterbegleitung (Arrangements von Siegmund Andraschek) auf der Bühne des Brucknerhauses sangen zeigte, dass sich auch ein traditionsbewusstes Orchester wie die Polizeimusik neuen Richtungen öffnen kann und muss. Noch dazu wenn dieser Stil von derart attraktiven und professionellen Damen vertreten wird.Natürlich kamen auch die Freunde der traditionellen Marschmusik und der böhmischen Polka auf ihre Rechnung; Robert Wieser, seit kurzem stellvertretender Kapellmeister der Polizeimusik, dirigierte Otto Wimmers „Jubiläums-Marsch“ und als erste Zugabe die „Svatecni-Polka“ und überließ für den Schlussmarsch noch einmal Harald Haselmayr den Taktstock.Nach einem schwierigen Jahr hat die Polizeimusik Oberösterreich gezeigt, welche Kraft in ihr steckt und was mit Zusammenhalt und Begeisterung möglich ist. 1.400 begeisterte Zuhörer, darunter Landtagspräsident Viktor Sigl und die stellvertretenden Landespolizeidirektoren Dr. Alois Lißl und Mag. Erwin Fuchs bedachten die Leistung der Polizeimusik zum Abschluss mit stehendem Applaus. Ein herausragendes Konzerterlebnis.
admin
in Oberoesterreich
Brucknerhauskonzert 2015
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