Betrügerische Callcenter-Mafia
Betrügerische Callcenter-Mafia LKA OÖAm 31. Jänner 2018 um 10:10 Uhr nahmen Beamte des LKA OÖ nach einem vertraulichen Hinweis mit einer 80-jährigen Pensionistin aus Wels Kontakt auf. Diese gab an, dass sie am 30. Jänner 2018 um 1 Uhr von einem Mann angerufen wurde, der sich als Polizist einer geheimen Polizeiabteilung ausgab. Er sprach hochdeutsch und verwickelte sie in ein Gespräch über Einbrecher, offene Grenzen udgl., wobei er sie geschickt ausfragte und die Pensionistin über ihre Bargeldbestände und ihre Einlagen auf Sparbüchern Auskunft gab. Losungswort hat sie jedoch keine bekanntgegeben. Weiters entlockte der Anrufer ihre Handynummer und beendete das Gespräch auf dem Festnetz um am Handy anzurufen. Da ihr der Mann jedoch verdächtig vorkam, hat sie mehrmals nachgefragt, insbesondere wegen der hochdeutschen Aussprache. Der Mann hat daraufhin das Gespräch beendet. Am 31. Jänner 2018 gegen 9 Uhr rief derselbe Mann erneut an. Die Pensionistin erkannte ihn an der Stimme wieder und ließ sich auf kein weiteres Gespräch mehr ein und legte auf.Aktuell gelangen vermehrt Anzeigen bei der Polizei nach dem oa. modus operandi „Türkische Callcenter Mafia – falsche Polizeibeamte“ ein. Dabei rufen deutschsprachige Täter vorwiegend ältere Personen an und stellen sich als Kriminalpolizei (Interpol uä.) vor. Es wird z.B. behauptet, dass Personen einer kriminellen Gruppierung festgenommen wurden, dass aber Mittäter noch flüchtig wären. Bei den Festgenommen wären Hinweise gefunden worden, dass ein Angriff auf das Vermögen der Angerufenen bevorstehen würde und werden die Angerufenen aufgefordert, ihr Bargeld abzuheben und sonstigen Wertgegenstände in Sicherheit zu bringen. In weiterer Folge sollen dann die Angerufenen das Geld entweder per Überweisung oder in einem Postpaket in die Türkei übermitteln.Die Angerufenen werden bei den Telefonaten massiv beeinflusst, über alles Stillschweigen zu bewahren, auch gegenüber „anderen“ Polizeibeamten und Bankbeamten, weil die nichts von den Ermittlungen wüssten, bzw. eventuell sogar in die kriminellen Machenschaften involviert wären.Wie kann ich mich schützen?• Sofort auflegen Um sich vor Betrügern am Telefon zu schützen soll man sich gar nicht erst auf ein Gespräch einlassen, sondern am besten sofort auflegen. In dem Moment, wo man sich auf den Anrufer einlässt, wird es schwer. Die Person am Ende der Leitung ist gut geschult und darauf trainiert, einen bei der Stange zu halten. Sie wissen genau, wie sie jemanden ködern können.• Von der Telefonnummer am Display nicht täuschen lassenUm die eigene Glaubwürdigkeit zu erhöhen, manipulieren die Betrüger gezielt die eigene Rufnummer, die am Telefondisplay des Opfers aufscheint.Die Täter senden dabei durch Telefonnummer Spoofing die Polizeinotrufnummer +430133 mit, sodass diese bei den Opfern am Display erscheint und untermauern soll, dass der Anruf tatsächlich von der Polizei kommt. (Die Polizei ruft jedoch nie vom Polizeinotruf 133 an!)Weitere nützliche Tips:• Die Polizei wird sie niemals um Geldbeträge am Telefon bitten. • Geben sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis. • Übergeben sie niemals Geld an unbekannte Personen. • Ältere Menschen sollten sich am Telefon nicht verunsichern oder unter Druck setzen lassen. Im Zweifelsfall gehen sie zur nächsten Polizeiinspektion.Presseaussendung vom 01.02.2018, 17:30 UhrReaktionen bitte an die LPD Oberösterreichzurück