Zug kollidiert mit Lkw
Zug kollidiert mit Lkw Presseaussendung der Polizei NiederösterreichEin 52-jähriger türkischer Staatsangehöriger lenkte am 19. August 2016, gegen 02:30 Uhr, ein Sattelkraftfahrzeug samt Sattelaufleger im Stadtgebiet von Korneuburg, Bezirk Korneuburg, aus Richtung Hofaustraße kommend in Fahrtrichtung Zum Scheibenstand. Er wollte mit seinem Sattelzugfahrzeug die Eisenbahnkreuzung in der Hofaustraße überqueren, um in die Brückenstraße zu gelangen, um dort Waren zuzuladen. Die angeführte Eisenbahnkreuzung ist durch Lichtzeichen sowie durch eine Schrankenanlage geregelt.Als der 52-Jährige bei dem Bahnübergang angelangt war, blieb dieser stehen und schaute auf seinem Navigationsgerät nach der genauen Adresse. Danach setzte er seine Fahrt fort und blickte dabei seinen Angaben zufolge nur mehr auf die Schrankenanlage und nicht mehr auf die Lichtzeichen der Eisenbahnkreuzung. Dabei bemerkte er nicht, dass die Lichtzeichenanlage bereits rotes blinkendes Licht in seine Richtung zeigte.Als der Lkw-Lenker mit seinem Sattkraftfahrzeug in die Eisenbahnkreuzung einfuhr, konnte er wahrnehmen, dass der Schranken vor ihm zuging. Daraufhin wollte er mit seinem Fahrzeug noch zurücksetzen, bemerkte jedoch, dass der Schranken hinter ihm ebenfalls zuging. Nachdem der Lkw-Lenker auf der Eisenbahnkreuzung zum Stillstand kam, konnte er vom Bahnhof Korneuburg kommend einen Zug, welcher auf sein Fahrzeug zufuhr, wahrnehmen. Er schaltete alle Lichter des Lkw´s ein, verließ das Führerhaus und gab mit einer Taschenlampe Lichtzeichen ab. Als der Zug näher kam, brachte er sich in Sicherheit.Zum selben Zeitpunkt war ein 41-jähriger Triebfahrzeugführer mit einem Güterzug auf der Nordwestbahnstrecke 112 vom Zentralverschiebebahnhof Wien Kledering kommend in Fahrtrichtung Retz unterwegs. Der Güterzug war mit einer Geschwindigkeit von ca. 100 km/h unterwegs. Da der Güterzug im Bahnhof Korneuburg keinen Halt machte, fuhr der Triebführer mit etwa 100 km/h durch den Bahnhof. Als er mit dem Triebfahrzeug am Ende des Bahnsteiges war, nahm er im Bereich des Bahnüberganges (Hofaustraße) einen Lkw auf den Gleiskörpern wahr. Er bemerkte auch, dass die Schrankenanlage geschlossen war und vor dem Lkw eine Person stand, die mit einer Taschenlampe Lichtzeichen abgab.Der Triebwagenführer leitete sofort eine Vollbremsung ein, verließ aus Eigensicherung seinen Führerstand und begab sich in den hinteren Bereich des Triebfahrzeuges. Trotz eingeleiteter Vollbremsung kollidierte das Triebfahrzeug mit dem Lkw, wobei der Sattelaufleger und die Zugmaschine durch die Wucht des Aufpralles getrennt wurden. Bei dem Zusammenstoß wurde die Zugmaschine erheblich beschädigt und ca. 50 m vom Triebfahrzeug mitgeschliffen. Der Sattelaufleger wurde nur leicht beschädigt. Das Triebfahrzeug wurde ebenfalls beschädigt.Bei dem Unfall wurde nach derzeitigem Stand der Ermittlungen niemand verletzt. Die Nordwestbahnstrecke zwischen Stockerau und Korneuburg wurde am 19. August 2016 um 02.30 Uhr für den gesamten Zugverkehr gesperrt. Diese Sperre wurde nach abgeschlossenen Aufräumarbeiten und Erhebungen um 07:07 Uhr wieder aufgehoben. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet. Die Freiwillige Feuerwehr Korneuburg war mit 25 Mitgliedern und 5 Fahrzeugen im Einsatz. Verantwortliche der ÖBB waren am Einsatzort vertreten.Nach Abschluss der Erhebungen ergeht ein Abschlussbericht an die Staatsanwaltschaft Korneuburg wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit.Presseaussendung vom 19.08.2016, 10:30 UhrReaktionen bitte an die LPD Niederösterreichzurück