Schwere Betrugshandlungen in den Bezirk Amstetten und Wiener Neustadt

Schwere Betrugshandlungen in den Bezirk Amstetten und Wiener Neustadt Presseaussendung der Polizei NiederösterreichSchwere Betrugshandlungen in den Bezirk Amstetten und Wiener NeustadtVorfall Bezirk Amstetten:Die Bediensteten der Polizeiinspektion Amstetten wurden am 18. Jänner 2022, gegen 19.00 Uhr, bezüglich eines vollendeten Polizeitrickbetrugs in Kenntnis gesetzt. Bislang unbekannter Täter sollen gegen 13.30 Uhr Kontakt mit einem 86-Jährigen aus dem Bezirk Amstetten und seiner 81-jährigen Gattin aufgenommen haben. Dem Ehepaar sei mitgeteilt worden, dass deren Tochter einen Unfall mit einem fremden Fahrzeug gehabt habe, sich im Gefängnis befinden würde und dass nun eine Kaution von 82.000 Euro zu bezahlen sei. Über mehrere Stunden sollen die unbekannten Täter das Ehepaar über das Telefon unter Druck gesetzt haben und eine Frau hätte sich für die Tochter am Telefon ausgegeben und das Paar angefleht ihr zu helfen. Letztendlich habe das Paar einen Betrag von 72.000 Euro behoben, der dann vor deren Anschrift von einer weiblichen Person abgeholt worden sei. Abschließend soll sich der männliche Täter nochmals gemeldet haben, woraufhin das Paar Verdacht geschöpft und Anzeige erstattet habe.Vorfall Wiener Neustadt:Bei den Bediensteten des Stadtpolizeikommandos Wiener Neustadt, Polizeiinspektion Burgplatz, wurde am 18. Jänner 2022, gegen 19.00 Uhr, Anzeige bezüglich eines vollendeten Polizeitrickbetrugs erstattet. Eine 84-Jährige aus Wiener Neustadt gab an, dass eine weibliche unbekannte Täterin sie gegen 16.00 Uhr telefonisch kontaktiert und ihr mitgeteilt habe, dass ihre Tochter einen schweren Verkehrsunfall gehabt habe. In weiterer Folge müsse eine Kaution bezahlt werden, da die Versicherung der Tochter für den Schaden nicht aufkommen würde und der Ehemann der Frau nur einen Teil bezahlen könne. Die 84-Jährige habe daraufhin einen Betrag von 30.000 Euro und rund 500 Gramm Gold an einen vermeintlichen „Zivil-Polizisten“ vor ihrer Wohnanschrift übergeben. Als die Frau anschließend Kontakt mit dem Schwiegersohn aufgenommen habe sei ihr klar geworden, dass sie betrogen wurde.Da es in den vergangenen Tagen vermehrt zu ähnlich gelagerten Anrufen in ganz Niederösterreich, speziell in den letzten 24 Stunden in den Bezirken Amstetten und Wiener Neustadt kam, wird seitens der Polizei erneut ausdrücklich vor dem Polizeitrick bzw. dem Enkel/Neffen Trick gewarnt!Die Beschuldigten verwenden bei diesen Vorfällen ähnlich gelagerte Phrasen bzw. Angaben!•“Die Tochter, der Sohn haben einen Verkehrsunfall verursacht und eine Kaution ist zu bezahlen, ansonsten muss die Tochter, der Sohn eine Haftstrafe verbüßen.•“Eine Einbrecherbande wurde festgenommen und es wurden Notizen mit Ihrem Namen gefunden.“•“Eine Einbrecherbande wurde festgenommen und Diebesgut sichergestellt, dass Ihnen gehören kann.“• Rumänische Täter hätten Dokumente mit ihrem Namen gefunden und die Polizisten würden zu Ihnen kommen, um diese zurückzugeben.In weiterer Folge werden die Opfer durch taktisch geführte Telefonate zur Herausgabe von Informationen verleitet, die die Beschuldigten dann weiter verwenden, um die Opfer zu täuschen.Wie kann man sich schützen?Sofort auflegenUm sich vor Betrügern am Telefon zu schützen soll man sich gar nicht erst auf ein Gespräch einlassen, sondern sofort auflegen. Die Anrufer sind gut geschult und darauf trainiert am Telefon eine Vertrauensbasis aufzubauen. Sie wissen genau, wie sie jemanden ködern.Kontaktieren sie die vermeintlich betroffenen Personen, rufen Sie ihre Angehörigen an und fragen sie nach deren Befinden.Von der Telefonnummer am Display nicht täuschen lassenUm die Glaubwürdigkeit zu erhöhen manipulieren die Betrüger gezielt die eigene Rufnummer, die am Telefondisplay des Opfers aufscheint.Die Täter senden durch Telefonnummer-Spoofing die Nummer +430133 mit, sodass die Nummer bei den Angerufenen am Display erscheint. Das soll untermauern, dass der Anruf tatsächlich von der Polizei kommt.Die Polizei ruft jedoch nie von der Polizeinotrufnummer 133 an!Lassen sie sich von dem Anrufer den Namen und die Dienststelle geben. Rufen Sie auf dieser Dienststelle an und verlangen den zuständigen Beamten. Dabei sollten sie nicht die vom Anrufer bekannt gegebene Rufnummer verwenden sondern sich die Telefonnummer aus dem Telefonbuch bzw. Internet suchen bzw. die Telefonnummer 059133 wählen und sich zu der Dienststelle verbinden lassen.Weitere Tipps:Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge am Telefon bitten.Geben Sie niemals vertrauliche Informationen – insbesondere persönliche und finanzielle Verhältnisse an Unbekannte weiter auch wenn sie behaupten Mitarbeiter offizieller Stellen zu sein.Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen auch wenn sie behaupten Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter von Behörden zu sein.Lassen Sie sich am Telefon nicht verunsichern oder unter Druck setzen.Melden Sie verdächtige Vorfälle der nächsten Polizeidienststelle unter Telefonnummer 059133Informieren und warnen Sie noch heute Verwandte und Bekannte, die in das Opferschema der Betrüger fallen – Betrüger fokussieren sich überwiegend auf betagte Personen. Erklären Sie hierbei die Vorgehensweise der Täter.Presseaussendung vom 19.01.2022, 08:11 UhrReaktionen bitte an die LPD Niederösterreichzurück

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