Schleppereibekämpfung
Schlepperorganisation ausgeforschtBedienstete des Landeskriminalamtes Niederösterreich – Ermittlungsbereich Menschenhandel – forschten 17 mutmaßliche Mitglieder einer Schlepperbande aus, die 1.800 Illegale nach Österreich geschleppt und dabei über 500.000 Euro kassiert haben sollen.“Schlepper nutzen das Leid und die Verzweiflung von Menschen aus. Wir haben es hier mit Verbrechern zu tun, die mit außerordentlicher Skrupellosigkeit und Brutalität vorgehen. Daher haben wir den Kampf gegen die Schlepper verstärkt und unsere Kontrollen verschärft. Unsere Maßnahmen greifen. Das zeigt der Ermittlungserfolg der Einsatzkräfte des Landeskriminalamtes Niederösterreich“, sagte Innenministerin Mag.a Johanna Mikl-Leitner.Gemeinsam mit Beamten aus den Bezirken Schwechat, Bruck/Leitha, Wien-Umgebung und dem Bundeskriminalamt konnten die Ermittler des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Ermittlungsbereich Menschenhandel, die Mitglieder einer Schlepperorganisation ausforschen. Elf Verdächtige konnten festgenommen und in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert werden – darunter auch führende Mitglieder der Organisation. Gegen sechs weitere Mitglieder dieser kriminellen Vereinigung bestehen europäische bzw. internationale Haftbefehle. Fahndungsmaßnahmen zu deren Ausforschung wurden eingeleitet. Die beiden führenden Mitglieder der kriminellen Vereinigung stehen in Verdacht, von Februar 2015 bis Mitte September 2015 für mindestens drei bis vier Schlepperfahrten pro Woche verantwortlich zu sein. Insgesamt sollen die Mitglieder der Organisation rund 1.800 Personen geschleppt haben. Bis zu 15 Menschen wurden pro Fahrt in Pkws, VANs und Kleintransporter gepfercht.Die Einsatzkräfte konnten sechs Fahrzeuge sicherstellen, die für die Schleppungen verwendet worden waren. Die Fahrzeuge waren präpariert, die Sitze ausgebaut und die Scheiben verdunkelt. Darüber hinaus wurden, im Zuge von Hausdurchsuchungen, 46.600 Euro – ein Teil des erwirtschafteten Schlepperlohnes – sichergestellt. Die beiden Haupttäter sollen einen Gesamtumsatz von über 500.000 Euro erwirtschaftet haben. Mit diesem Geld kauften sie unter anderem Grundstücke und Häuser in Serbien.Die kriminelle Vereinigung war sehr gut organisiert: Jede Schlepperfahrt war mit einem Vorausfahrzeug abgesichert, deren Lenker die Schlepperfahrer vor etwaigen Polizeikontrollen warnen sollten.Die Landespolizeidirektion Niederösterreich spricht den Ermittlern des Landeskriminalamtes Niederösterreich – Ermittlungsbereich Menschenhandel – und allen bei den Amtshandlungen eingesetzen Kräften, insbesondere der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität, Dank und Anerkennung aus.