Schlepper festgenommen

Schlepper festgenommen Presseaussendung der Polizei NiederösterreichSchleppung von 37 Illegalen auf engstem Raum unter besonders qualvollen und gesundheitsgefährdenden Verhältnissen:Am 14. Juni 2015 beobachtete eine Polizeibeamtin in ihrer Freizeit, dass auf einem Güterweg im Gemeindegebiet von Fischamend, auf Höhe der A 4, Abfahrtsrampe Fischamend, eine große Anzahl von Menschen aus einem Kleintransporter abgesetzt wurde. Die Personen flüchteten in den Wald, der Fahrer des Schlepperfahrzeuges fuhr auf der A 4 in Richtung Osten davon.Im Zuge einer Fahndung konnten insgesamt 23 der abgesetzten 35 bis 37 Menschen in der Umgebung von Fischamend aufgegriffen und das Schlepperfahrzeug auf der A 4, Fahrtrichtung Osten, auf der Abfahrtsrampe Bruck/West, angehalten werden.Im Zuge der von Bediensteten des Landeskriminalamtes NÖ, Ermittlungsbereich Menschenhandel, durchgeführten Erhebungen und teilweisen Befragungen und Einvernahmen der Illegalen, darunter auch Kinder im Alter von 9 bis 13 Jahren, konnte dem festgenommenen 40-jährigen rumänischen Schlepper nachgewiesen werden, dass er als Lenker des Klein-Lkw insgesamt 35 bis 37 afghanische Staatsbürger von der serbisch/ungarischen Grenze auf direktem Weg, ohne anzuhalten, nach Österreich transportierte. Über eine angebliche Weisung von Auftraggebern wurden die Afghanen von ihm im Gemeindegebiet von Fischamend ausgesetzt.Die Schlepperorganisation pferchte auf die ca. 7 Quadratmeter große Ladefläche des Klein-Lkw mindestens 35 bis 37 Afghanen, die hockend und teilweise stehend bei der etwa 6-stündigen Fahrt nach Österreich in unmenschlicher Hitze im Laderaum ausharren mussten. Um eine Anhaltung durch die Polizei zu verhindern, wurde während der gesamten Fahrt keine Pause eingelegt, weshalb die Flüchtlinge auch ihre Notdurft auf dem Lkw verrichten mussten. Das Schlepperfahrzeug war für die illegalen Fahrten speziell präpariert, indem auf dem Polyesterdach des Laderaums mehrere Luftlöcher mit einem Durchmesser von 10 mm gebohrt wurden. Da die Frischluftzufuhr und damit die Versorgung mit Atemluft dadurch nicht gewährleistet war, erweiterten die Menschen auf dem Lkw, vermutlich mit bloßen Fingern, diese Bohrungen auf Luftlöcher mit Durchmesser von 5 bis 10 cm. Die im Gemeindegebiet von Fischamend aufgegriffenen 23 Flüchtlinge, allesamt afghanische Staatsbürger, wurden nach der Erstversorgung in das Anhaltezentrum Vordernberg überstellt.Der festgenommene Schlepper war bei seiner Einvernahme durch Beamte des Landeskriminalamt NÖ, Ermittlungsbereich Menschenhandel, teilweise geständig. Es besteht der dringende Verdacht, dass er für weitere Großschleppungen verantwortlich ist. Diesbezügliche werden weitere Erhebungen durchgeführt. Er sollte bei erfolgreicher Schleppung für seine Fahrerdienste einen Bargeldbetrag von 200 Euro erhalten. Die Flüchtlinge mussten für die Schleppung aus dem Iran bis in ihr europäisches Zielland an die kriminelle Organisation einen Gesamtbetrag von 6.500 Euro bis zu 12.000 USD pro Person bezahlen.Der Rumäne wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft Korneuburg in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert.Lichtbilder können bei der Landespolizeidirektion NÖ unter Tel.Nr. 059133 30 1112 angefordert werden.Presseaussendung vom 16.06.2015, 11:26 UhrReaktionen bitte an die LPD Niederösterreichzurück

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