Lebensrettung durch optimale Zusammenarbeit Alpin- bzw. Flugpolizei und Bergrettung
Am 4. September 2011 machte Albert Hammerschmied eine Wanderung auf die Rax, Bezirk Neunkirchen, NÖ. Als Abstieg wählte er den sog. „Alpenvereinssteig“, ein versicherter Klettersteig mittlerer Schwierigkeit (A/B). Als er zu einer ausgesetzten Querung kam, verlor er den Halt und rutschte und mehrere Meter in eine Steilrinne. Er konnte sich dabei gerade noch festhalten und somit einen weiteren Absturz verhindern. Sein Begleiter verständigte über den Euro-Notruf 112 – Polizei und Bergrettung.Der Hubschrauber des BM.I – Einsatzpilot Erwin GROSS und Flight Operator – Flugretter Michael SCHNEIDER – startete sofort zu einem Suchflug und konnte Albert Hammerschmied in einer Steilrinne oberhalb eines Felsabbruches orten. Es war augenscheinlich, dass sich der Mann nur noch mit letzter Kraft halten konnte. Nach einer Zwischenlandung und Vorbereitung der Taubergung wurde zwecks Unterstützung der Bergung der Bergretter Roland Krätzel der Ortsstelle Reichenau/Rax aufgenommen. Um die in akuter Absturz- und somit Lebensgefahr befindliche Person nicht zusätzlich durch den Rotorabwind bzw. Steinschlag zu gefährden, wurde auf eine unmittelbare Taubergung verzichtet und die beiden Retter, Michael Schneider und Roland Krätzel, mittels 20 Meter Bergetau abseits der Absturzstelle abgesetzt. Die beiden errichteten in kürzester Zeit einen Standplatz und konnten den abgestürzten Bergsteiger buchstäblich in letzter Sekunde behelfsmäßig sichern und auf eine flache Nische im Alpenvereinssteig bergen. Von dort war eine Seilbergung mit dem Hubschrauber möglich, wobei der Einsatzpilot, Erwin Gross, auf Grund der schwierigen Bedingungen (Steilgelände, Bäume) äußerst präzise fliegen musste – dies gelang ihm bestens und so konnten sowohl der abgestürzte, aber glücklicherweise unverletzte Bergsteiger, als auch die beiden Retter sicher zum Zwischenlandeplatz geflogen werden.Auf Grund des hervorragenden Zusammenspiels zwischen Alpin- bzw. Flugpolizei und der Bergrettung konnte mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Menschenleben gerettet werden.